Bei einer Veranstaltung im Hörsaal der Universität Erfurt hat der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) zugegeben, bei einem berühmt gewordenen Online-Auftritt während der Corona-Zeit „ziemlich angetrunken“ gewesen zu sein. Verhält sich so ein Landesvater, der damals im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz weitreichende Entscheidungen für die Wirtschaft und Bürger mitverantwortete?
Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow steht wenige Monate vor der Landtagswahl in seinem Bundesland gehörig unter Druck. Die AfD steht in Umfragen weit vor der Linken, die in einer Erhebung sogar hinter CDU und BSW auf Platz vier zurückfällt. Eine Abwahl des 68-Jährigen, die in der Vergangenheit ja schon einmal rückgängig gemacht wurde, rückt also unaufhaltsam näher. Wohl im Mute der Verzweiflung verriet Ramelow bei einer sog. „Fuck up Night“ in einem Hörsaal der Universität Erfurt nun ein pikantes Detail eines berühmt gewordenen Auftritts des Thüringer Ministerpräsidenten während der Corona-Zeit, die seine Eignung als Landeschef erneut infrage stellt.
Suff-Eskapaden bei Online-Auftritt
Laut übereinstimmender Medienberichte sprach der Linken-MP vor 400 Gästen in Erfurt unter anderem über seinen berühmt gewordenen Auftritt auf der audio-basierten Social-Network-App „Clubhouse“ im Jahr 2021. Auf der Plattform konnten User, die während der Corona-Zeit bekanntlich gezwungenermaßen viel Zeit zu Hause verbringen mussten, direkt mit Spitzen-Politikern ins Gespräch kommen. Der heute 68-Jährige verriet damals, dass er während der Ministerpräsidentenkonferenzen bis zu zehn Level des Online-Spiels Candy-Crush schaffe. Und das, während die Länder-Chefs weitreichende Entscheidungen für die Bürger, die Wirtschaft und den Handel trafen! Zudem nannte er die damalige Bundeskanzlerin während des Auftritts unpassend „Merkelchen“. Die Äußerungen von Ramelow wurde berühmt und landeten in vielen Tageszeitungen.
Ramelow: „Ich war ziemlich angetrunken“
Das Entsetzen damals war groß. Die Leichtfertigkeit, mit der Ramelow die wichtigen Beratungsrunden absolvierte, stieß vielen Bürgern sauer auf. Nun das verspätete Geständnis: Während seines berühmten „Clubhouse“-Auftritt war Ramelow laut eigener Aussage benebelt: „Ich war ziemlich angetrunken. Die drei Bier waren doch zu viel, um Clubhouse zu spielen“, so der Linken-Politiker auf der Veranstaltung in Erfurt. Unweigerlich stellt sich nun die Frage: Griff der Thüringer Ministerpräsident auch während der Ministerpräsidentenkonferenzen oder anderen Auftritten zur Flasche?
Ramelow: „Müssen Zuwanderung endlich als Bereicherung begreifen“
An diesem Mittwoch werden die Ministerpräsidenten wieder zusammenkommen, diesmal zum sog. „Migrationsgipfel“. Ramelow deutete schon im Vorhinein an, für welchen Kurs er in der Debatte steht. Den Zeitungen der Ippen-Gruppe erklärte der Linken-Politiker, dass Dinge wie eine Bezahlkarte „eine unsägliche Diskriminierung“ seien und Deutschland „Zuwanderung endlich als Bereicherung begreifen“ müsse. Die Ergebnisse des Gipfels sind derweil offen. Wünschenswert wäre es jedoch, wenn der Thüringer Ministerpräsident dort ohne das Spiel Candy-Crush und ohne „drei Bier“ im Kopf auskommt.