In der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ darf eine Frau der „Letzten Generation“ auf großer Bühne ihre kruden Ansichten zu Klima und Gesellschaft verbreiten. Für die Zuschauer schockierend anzusehen, fabuliert die 20-Jährige von Unrecht, Katastrophen und dem Tod von Milliarden Menschen. Warum dieser Sekte überhaupt so eine große Bühne im öffentlich-rechtlichen Fernsehen geboten wird, bleibt wohl das Geheimnis von Moderator Lanz.
Sie kleben sich an Straßen fest, beschmieren Kunstwerke und besetzen Ministerien. Die von den Medien als Klimaaktivisten verharmlosten Kriminellen halten Deutschland mit ihren Aktionen in Atem. Jüngst sorgte der Fall einer verunglückten Radfahrerin in Berlin für Aufsehen, die an den Folgen eines LKW-Unfalls starb. Wegen der Straßenblockade der „Letzten Generation“ konnte ein spezielles Rettungsfahrzeug nur verspätet am Unfallort eintreffen, was die Frage aufwarf, ob die Klimaterroristen eine Mitverantwortung am Tod der Frau tragen. Wohl aufgrund dieses öffentlichkeitswirksamen Anlasses hat Markus Lanz am vergangenen Abend ein Mitglied der umstrittenen Gruppierung in seine Sendung eingeladen. Warum Lanz der sektenähnlichen Vereinigung überhaupt eine Bühne für ihre kruden Ansichten gibt, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Die Zuschauer erlebten ideologische Verblendung, Uneinsichtigkeit und gelangten unweigerlich zur Erkenntnis, dass die die Justiz härter gegen die „Letzte Generation“ vorgehen muss.
Rochel: „Uns geht´s nicht darum, gemocht zu werden“
Schon die Anmoderation des Moderators zu Beginn seiner Sendung lässt vermuten, in welche Richtung das Gespräch mit Carla Rochel, Mitglied der „Letzten Generation“, gehen wird. „Uns geht´s nicht darum, gemocht zu werden. Uns geht’s darum, der Gesellschaft klarzumachen, dass wir in eine Klimakatastrophe rasen!“, wird die 20-Jährige zitiert. Während die Bilder von Straßenblockaden der Gruppe eingeblendet werden, verharmlost Lanz die Aktionen mit beschwichtigender Wortwahl. Beim Anblick der Bilder werde ein „moralisches Dilemma“ klar, um das es auch gehe: „Was darf Protest für eine an sich gute Sache?“ Was dürfe „ziviler Ungehorsam“?
Fragen, die die tausenden, von den Kriminellen genervten Bürger leicht beantworten dürften.
„Wir sind gerade dabei, alles zu verlieren, was wir lieben“
Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk besteht bei diesen Menschen jedoch zuerst einmal, anders als bei patriotischen Protesten, Welpenschutz. Schließlich, so hatte Lanz in seiner Anmoderation zu Beginn erklärt, sei der Protest ja für eine „gute Sache“. Ob einer Gruppe die gleiche Bühne geboten würde, die sich für weniger Migration nach Deutschland auf die Straße klebt und Rettungswagen blockiert? Sicher nicht. Rochel hingegen bekommt ausreichend Sendezeit, um sich dem öffentlich-rechtlichen Zuschauer zu präsentieren. In den Bauchbinden als „Klimaaktivistin“ verharmlost, berichtet das „Letzte Generation“-Mitglied augenscheinlich stolz von Nächten in Polizeigewahrsam. „Wir halten das Unrecht der Klimakatastrophe nicht mehr aus“, so die 20-Jährige. „Wir sind gerade dabei, alles zu verlieren, was wir kennen, an was wir uns gewöhnt haben und was wir lieben.“ Sie schaffe es einfach nicht mehr, „danebenzustehen und zuzusehen. Es ist für mich moralisch einfach nicht aushaltbar.“
Klischee erfüllt: Fridays for Future, Studium angefangen und noch nie gearbeitet
Nach dem Abitur, das nach eigener Aussage auch schon von FridaysForFuture-Protesten begleitet wurde, zog die Frau nach eigener Aussage nach Heidelberg, um zu studieren. Wirklich gearbeitet scheint Rochel noch nie zu haben, was wohl typisch für den Großteil ihrer Gruppierung sein dürfte. Dann sei ihr aufgefallen, dass die „Klimakatastrophe vor unseren Augen eskaliert“. Niemand übernehme hierfür die Verantwortung. Was Rochel wirklich zum Umdenken gebracht habe, sei ein Zitat des Präsidenten des Inselstaates Palau gewesen: „Es gibt keine Würde in einem qualvollen und langsamen Tod, ihr könntet unsere Insel genauso gut bombardieren“, soll dieser gesagt haben. „Milliarden Menschen sind gestorben schon dort“, führt Rochel aus, und verliert allerspätestens hier noch den letzten Rest Realitätsbezug. Zu einem späteren Zeitpunkt rudert die Studentin, auf Nachfrage des gnädigen ZDF-Moderators, zurück. Es seien aber „Milliarden von Menschenleben jetzt gerade in Gefahr.“
„Ich gehe dort nicht mehr weg, weil meine Kinder sterben werden“
Frustriert wirkt Rochel, als sie über ihre FridaysForFuture-Zeit spricht. Diese „eine Million“-starke Bewegung sei von der Politik komplett ignoriert worden. Stattdessen werde das Grundgesetz durch den Dreck gezogen. Es reiche nicht mehr, mit bunten Schildern durch die Straßen zu ziehen, erklärt die Frau. Neben jungen Erwachsenen seien auch ältere und ehemals berufstätige Menschen in ihrer Gruppe: „Ich gehe dort nicht mehr weg, weil meine Kinder sterben werden“, sollen einige von ihnen, die Beruf und Familie hinter sich gelassen haben, denken.
Spätestens an dieser Stelle wird der sektiererische Charakter der Klimaprotestler offensichtlich. Hier könnte Moderator Lanz nachhaken und den Unsinn der Gruppe entlarven. Dem verweigert sich der ZDF-Mann aber. Auch die direkte Nachfrage, wie weit die Klimasekte noch gehen könnte, bleibt Lanz schuldig. Entlarvende Aussagen von Rochel, die Klebeaktionen würden dazu dienen, „die Störung zu verlängern“ und es sei immer die Möglichkeit da, „eine Rettungsgasse“ zu bilden, bleiben beinahe unkommentiert stehen. Wo war diese Rettungsgasse für den Notdienst in Berlin, als eine Radfahrerin ums Leben kam?
„Keine Protestbewegung war am Anfang beliebt“
Zum Ende des Dialogs zwischen Lanz und der Studentin wird deutlich, dass die Zeit der Klimasekte noch lange nicht vorbei sein dürfte. In der Geschichte sei keine Protestbewegung am Anfang beliebt gewesen, erklärt Rochel trotzig. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin stimmt ihr zu einem späteren Zeitpunkt sogar indirekt zu.
Was von dieser ZDF-Sendung bleibt? Die Bürger dürfen sich wohl auf weitere Protestaktionen gefasst machen, die lebensbedrohlich werden können. Auch eine weitere Radikalisierung scheint keineswegs ausgeschlossen. Eine härtere Justiz und Moderatoren, die die Unsinnigkeit der Aktionen entlarven, wären wünschenswert. Zwar warf Markus Lanz den Protesten an einigen Stellen Lächerlichkeit und mitunter einen erpressenden Charakter vor. Doch das ist in Anbetracht des Schadens, den die Sekte verursacht, viel zu wenig.