In der ARD-Wahlarena treffen die Spitzenkandidaten der großen Parteien auf fragende Bürger. Der AfD-Mann Rene Aust hat es dabei mit einem als Zuschauer getarnten SPD-Politiker und einem linken Studenten zu tun. Der bekommt eine knallharte Antwort auf seine Frage.
Am Sonntag ist Europawahl. Ein letztes Mal dürften sich die Kandidaten der einzelnen Parteien einem breiten Publikum in der ARD-Wahlarena präsentieren, wo Bürger aus dem Publikum direkt Fragen an die Politiker richten dürften. Die AfD schickte ihren Spitzenkandidaten René Aust ins Rennen, der schon vergangene Woche einen starken Auftritt im ZDF gegen eine kreischende Dunja Hayali hingelegt hatte. Der AfD-Politiker bekam es mit einem getarnten SPD-Mann und linken Studenten zu tun, parierte deren Angriffe aber stark.
SPD-Mann sitzt im Publikum – Aust kontert ihn aus
Zum Thema Abschiebungen kam die erste Publikumsfrage von einem SPD-Mann. Das kennzeichnete die ARD zwar nicht, war aber durch einige Klicks leicht herauszufinden. Der als Zuschauer getarnte Sozialdemokrat fragte Aust, wie die AfD die Problematik lösen wolle, wen Herkunftsstaaten in Deutschland lebende Migranten nicht zurücknehmen wollen. Aust liefert zwei konkrete Maßnahmen: Zuerst müsse jeder Staat, der seine straffällig gewordenen Ausländer nicht zurücknimmt, Sanktionen zu befürchten hat. Die zweite Möglichkeit, so Aust, seien Touristenvisa. Die ökonomischen Eliten verschiedener Länder kämen gerne zum Einkaufen nach Europa. „Wenn diese Länder ihre Leute nicht zurücknehmen, gibt es keine Touristenvisa mehr.“ Der Druck dieser Eliten auf die jeweiligen Staaten würde sich entsprechend erhöhen, erklärte der 37-Jährige ruhig.
Wirtschaft: AfD will Binnenmarkt und Volksabstimmungen
An einer anderen Stelle fragt ein Bürger nach dem Euro, dem europäischen Binnenmarkt und dem Schengenraum. Auch hier ist der 37-Jährige klar. Es sei eine „große Errungenschaft, dass deutsche Unternehmer zollfrei in ganz Europa ihre Waren verkaufen können.“ Außerdem sei es ebenso eine „große Errungenschaft, dass wir zollfrei Orangen und Apfelsinen aus Spanien und Portugal importieren können.“
Deswegen sei klar und deutlich: Die AfD steht zum Binnenmarkt und das wird auch so bleiben, erklärt Aust. Die Eurokrise habe sich in den vergangenen 15 Jahren merklich beruhigt, „aber wir laufen auch in wirtschaftlich schwierige Zeiten.“ Falls es noch einmal zu einer breiten Eurokrise käme, „dann kann ich Ihnen eines versichern: Es wird immer so sein, dass die Bürger dieses Landes in der Europapolitik das Steuer in der Hand haben. Das heißt am Ende dieses Tages gibt es über dieses Thema immer Volksabstimmungen. […] Und dass ist das Entscheidende: Wir wollen, dass die Bürger im Land wieder zu entscheiden haben, wie es vorangeht oder nicht!“
Linker Student außer sich – Aust reagiert gelassen
Unterhaltsam wird es auch, als sich ein offensichtlich empörter linker Student über die europäische Migrationspolitik beklagt. Über zwanzig Sekunden redet sich der Mann in Rage und fragt dann, „Wie können Sie es wagen, sich so vor diesen Menschen [Migranten] zu verschließen, deren Leid wir zu verantworten haben!“ Rene Aust bleibt gelassen und erklärt in ruhigem Ton: „Ich bin ein deutscher Politiker. Meine Aufgabe ist es, einen Ordnungsrahmen herzustellen, in dem sich die Bürger unseres Landes wohlhabend, sicher und frei entfalten können.“ Die derzeitige Migrationspolitik habe jedoch zum Gegenteil geführt. „Die Bürger haben weniger Wohlstand und weniger Sicherheit, erklärt der AfD-Mann. Die erste Pflicht sei es, dafür zu sorgen, „dass es unseren Bürgern gutgeht!“