Heute vor sieben Jahren raste der islamistische Terrorist Anis Amri in den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Dreizehn Menschen starben, mehr als 70 weitere wurden teils schwer verletzt. Lehren gezogen hat die Bundespolitik aus der schrecklichen Tat bis heute nicht.
Auf den Tag genau sieben Jahre ist es her, als der mehrfach verurteilte tunesische Gewalttäter Anis Amri ein islamistisches Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz verübte. Am Abend des 19. Dezember 2016 war Amri mit einem entführten Lastwagen in den beliebten Markt am Kurfürstendamm gekracht, schon zuvor hatte er den polnischen Fahrer des gestohlenen Sattelzugs erschossen. Insgesamt kostete der Terror 13 Menschen das Leben, mehr als siebzig wurden verletzt. Amri selbst wurde wenige Tage später am 23. Dezember 2016 in Italien von italienischen Polizisten in einem Feuergefecht getötet.
Kurz vor Anschlag: Moscheebesuch, grausige Nachrichten und vierzehn Identitäten
Im Nachgang der Tat kamen einige grausige Details des Täters ans Licht. So soll sich Amri kurz vor dem Anschlag am Breitscheidplatz in einer Moschee des Vereins Fussilet 33, die als salafistischer Treffpunkt bekannt war, aufgehalten haben. Später verschickte der Attentäter Chatnachrichten an ihm nahestehende Personen und schrieb unter anderem: „Mein Bruder, alles in Ordnung, so Gott will. Ich bin jetzt im Auto, bete für mich, mein Bruder, bete für mich.“ Nur kurze Zeit später fuhr er dann in den Weihnachtsmarkt am berühmten Berliner Kurfürstendamm. Später wurde bekannt, das Amri während seiner Zeit in Europa 14 verschiedene Identitäten angenommen hatte, auch um Sozialbetrug zu begehen.
Gedenken ohne politischen Wechsel
Am heutigen Dienstag findet nun das alljährliche Gedenken am Breitscheidplatz statt. Dabei werden die 13 Namen der verstorbenen Opfer verlesen und ein Gottesdienst in der Gedächtniskirche abgehalten. Doch darf das abendliche Gedenken nicht darüber hinwegtäuschen, dass Taten wie die von Amri 2016 auch weiterhin drohen. So wurden Ende November zwei Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen und Brandenburg festgenommen, da sie im Verdacht stehen, einen islamistischen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Leverkusen geplant zu haben.
Zudem wurde ein 20-jähriger Iraker in Gewahrsam genommen, der vorgehabt haben soll, Personen mit einem Messer auf dem Weihnachtsmarkt in Hannover anzugreifen. Die Terrorgefahr besteht also auch sieben Jahre nach Amri weiter – allen voran deshalb, da die Politiker der Altparteien nicht willens sind, ihre fatale Migrationspolitik grundsätzlich zu überdenken.