Hubert Aiwanger hat es in letzter Zeit wirklich nicht leicht. Früher konnte er neben CSU-Ministerpräsident entspannt den volksnahen Pausenclown geben und jetzt steht er im Fadenkreuz selbsternannter Sittenwächter, die ihn gnadenlos auf den politischen Scheiterhaufen drücken wollen.
Vom linken Lateinlehrer verpetzt, der noch linkeren „Süddeutschen Zeitung“ verhetzt, soll Hubert Aiwangers politische Karriere schlagartig beendet werden, koste es, was es wolle. Der skurrile Fall Aiwanger sagt mehr über die politische Kultur dieser Republik aus, als es den Anschein macht.
Diese Rede hätte er sich wohl doch besser sparen sollen. Den Startschuss zur Vernichtung der politischen Person Hubert Aiwanger gab er unbewusst selbst, als er bei einer Demonstration von Heizungsverbotsgegnern einen Tonfall an den Tag legte, der zumindest Anleihen am AfD-Klartext erkennen ließ. Es ist ja schön, wenn sich ein Lokalpolitiker wie der Chef der Freien Wähler Bayerns für ein paar Minuten zumindest den Anschein gibt, er spreche neben dem Duktus der Eliten auch die Sprache des Volkes, aber dass er sich damit bei grünen Moralaposteln keine Freunde macht, hätte ihm schon klar sein müssen.
Auf die Empörung folgt der Zorn und schlussendlich die Rache
Die etablierte linksgrüne Medienlandschaft überschlug sich in Empörung. „AfD-Sprech“, „Das dürfe man doch nicht sagen“, „Populistisch“, „Wasser auf die Mühlen von wem auch immer“, all das durfte man tagelang im Blätterwald des selbsternannten „Qualitätsjournalismus“ lesen. Gelesen hat das auch der ehemalige Deutsch- und Lateinlehrer von Hubert Aiwanger aus dem niederbayerischen Mallersdorf-Pfaffenberg. Dieser rennt seit Jahren laut Medienberichten im Dorf herum und prahlt damit ein Exemplar des antisemitischen Flugblattes, dessen Urheber Bayerns Stellvertretender Ministerpräsident gewesen sein soll, zu besitzen. Die Rede in Erding habe ihn dazu bewogen mit diesem Flugblatt an die Öffentlichkeit zu gehen.
Sprich also Aiwanger damit bei der „Süddeutschen Zeitung“ zu verpetzen. Da war der Denunziant zufälligerweise genau an der richtigen Adresse. Diese Zeitung ist wohl eine der schlimmsten wohlstandsgrünen Postillen, wenn es um die Belehrung der doofen Bürger geht, was diese gefälligst zu denken haben. Eben genau so ein Blatt, das von unsympathischen linken Lehrern gerne gelesen wird.
Vernichtungswille bei grünen Sittenwächtern
Die „Süddeutsche Zeitung“ dürfte über den Denunzianten frohlockt haben. Endlich können sie es dem Hubsi heimzahlen, dass er das Wort so barsch gegen die Grünen Erlöser erhoben hatte. Und so starteten sie eine Kampagne, die man so schon lange nicht mehr in einem Wahlkampf gesehen hat.
Zunächst wurde Aiwanger eindeutig als Verfasser des Flugblattes denunziert. Ohne Konjunktiv und nur aufgrund der Aussage eines schäumenden pensionierten Lehrers. Das ließ sich erwartungsgemäß nicht lange halten. Als sich relativ zügig der Bruder von Hubert Aiwanger meldete und zugab, der wahre Urheber des besagten Pamphlets zu sein und noch dazu sagte, Hubert selbst habe die Verteilung nur verhindern wollen, brachen die ersten Vorwürfe zunächst zusammen. Alte Tweets wurden gelöscht und Artikel mit dem Konjunktiv versehen. Das Gift war längst gesät.
Natürlich lässt sich der Wahrheitsgehalt bei den Aussagen nicht hundertprozentig überprüfen. Dennoch könnte man meinen, es gelte zunächst die Unschuldsvermutung. Aber nein, wenn linke Haltungsjournalisten beschlossen haben, eine politische Karriere zu vernichten, dann lassen sie nicht locker.
Methodik bekannt vom Umgang mit der AfD
Also vergeht seitdem eigentlich kein Tag, wo Sie nicht beim „Spiegel“, Der „Zeit“, der „taz“ oder eben der Süddeutschen Zeitung nachlesen können, dass sich wieder ein (oftmals anonymer) Zeuge aus Aiwangers Schulzeit gemeldet hat und darüber plaudern möchte, wie rechtsradikal doch der Hubert als Pennäler gewesen sei. Jede Aussage wird für bare Münze genommen, wenn sie sich gegen das Freie-Wähler-Zugpferd richtet und angezweifelt, sobald sie diesen entlastet.
Diese Methodik der politisch-sozialen Vernichtung von Hubert Aiwanger ist nicht neu. Seit der AfD-Gründung im Jahr 2013 wird mit genau diesen Mitteln gegen Politiker, Mitarbeiter, Mitglieder und Sympathisanten der Alternative für Deutschland gearbeitet. Die Vita wird bis aufs kleinste Detail durchleuchtet und findet man etwas Verwerfliches, dann wird solange gegen diese Person angeschrieben, bis diese zur Unperson erklärt ist. Wenn der Job, die Freunde, Vereinsmitgliedschaften etc. weg sind, erst dann sind die Hetzer in den Redaktionsstuben vielleicht zufrieden.
Machtbesoffene Journalisten als Politaktivisten
Die Methoden im Fall Aiwanger mögen vielleicht nicht neu sein, aber die Härte, mit denen diese angewandt werden, überraschen dann doch. Bei Politikern von SPD und Grüne werden linksextreme Lebensabschnitte schlimmstenfalls belächelt, wenn nicht sogar erfreut wiedergegeben (Steinmeier, Scholz, Kretschmann sind die besten Beispiele dafür), aber hier soll ein klares Signal ausgesendet werden.
Das Signal, dass die linke Journaille vor allem an Bürgerliche in der Union aussenden will, lautet: „Passt bloß auf, was ihr sagt, sonst machen wir Euch fertig!“ Hubert Aiwanger ist im Prinzip ein Lokalpolitiker in Bayern, der niemals nennenswerten Einfluss über die Grenzen des Freistaates entfalten wird. Er ist das Bauernopfer einer machtbesoffenen Medienelite, die CDU/CSU zeigen möchte, dass sie sich bei Koalitionen doch gefälligst lieber mit den Grünen ins Bett zu legen haben und es keinen Schwenk in Richtung AfD geben darf.
Und da wären wir beim Kern des Problems: Journalisten in den großen Medienhäusern betrachten ihre Aufgabe nicht mehr als Dokumentieren des Zeitgeschehens, sondern denken viel mehr, sie seien dessen Gestalter. Söder soll gezwungen werden, seinen Koalitionspartner abzuservieren, damit er mit den Grünen eine Koalition eingehen muss. Jedem CDU-Politiker wird verdeutlicht, dass er politisch vernichtet wird, wenn er sich in Wort und Tat vom linksgrünen Mainstream abwendet.
Hubert Aiwanger hat dies bei seiner Rede in Erding getan und steht nun vor den Trümmern seiner Existenz. Wenn der Sturm gegen ihn weiter anhält, dann wird ihn der Opportunist Markus Söder fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Hubert Aiwanger ist sicherlich keine Alternative zu den Altparteien und man muss mit ihm vielleicht auch kein Mitleid haben, aber die Methoden und die linksgrünen Hetzer muss man verachten. Es kann am Ende jeden treffen.