Die Klimaextremisten der „Letzten Generation“ bekommen weiter die große Bühne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geboten. Bei Anne Will nutzt eines der Mitglieder die Gelegenheit, weiter für die gefährlichen Aktionen der Gruppe zu werben und Straftaten zu rechtfertigen. Von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und der Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) kommt nur wenig Gegenwehr.
Während die medial groß aufgemachte Klimakonferenz in Ägypten für die Klimajünger um Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) eher ernüchternd zu Ende gegangen ist, dürfte sich am Sonntagabend wieder eine sog. Aktivistin der Gruppe „Letzte Generation“ dem Millionenpublikum des öffentlich-rechtlichen Rundfunks präsentieren. Carla Hinrichs der Gruppe „Letzte Generation“ nutzte die Möglichkeit, ihre kruden Thesen zu verbreiten und apokalyptische Weltuntergangsszenarien zu beschreiben. Des Weiteren diskutierten Bundesjustizminister Marco Buschmann, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt, der bayerische Landesinnenminister Joachim Herrmann (CSU) und die „Zeit“-Redakteurin Petra Pinzler zum Thema „Straßen blockieren, Kunst attackieren – helfen diese Aktionen beim Kampf ums Klima?“
Leider fehlte, ähnlich wie bei Markus Lanz vor wenigen Tagen, keine klare Verurteilung der extremistischen Aktionen der Gruppe. Stattdessen gab es zahmen Widerspruch und von Seiten der Zeit und Grünen sogar indirekte Unterstützung. In Anbetracht der Ausmaße der kriminellen Aktionen der Gruppe eine unglaubliche Haltung.
Hinrichs: „Wir haben einfach keine andere Wahl mehr“
Wer einen Einblick in die krude Gedankenwelt der letzten Generation haben möchte, ist am Sonntagabend bei Anne Will genau richtig. Jurastudentin Carla Hinrichs wirft dort mit Weltuntergangsszenarien um sich und sieht den Protest ihrer Gruppe noch lange nicht am Ende. Zwar respektiere sie die Demokratie, behauptet Hinrichs auf Nachfrage der ARD-Moderatorin, doch müsse sie die „Privilegien, die aus dieser Demokratie kommen“, nutzen. „Zwei bis drei Jahre haben wir noch Zeit!“, erklärt die 25-Jährige mit ernstem Unterton. „Wir rasen in eine Katastrophe, und da ist es unsere Pflicht, alle friedlichen Mittel auszuschöpfen!“
Göring-Eckardt: Der Planet wird weiterleben, aber wir auf ihm möglicherweise nicht!“
Besorgniserregend ist, dass sich die Wortwahl von Hinrichs kaum von derjenigen der grünen Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt unterscheidet. Diese erklärt an einer Stelle, dass nicht ausreichende Klimaschutzmaßnahmen verfassungsfeindlich seien, und ruft in die Runde: „Der Planet wird weiterleben, aber wir auf ihm möglicherweise nicht!“ Zudem müsse überall demonstriert werden, wo noch kein Windrad steht oder keine Solaranlage aufgebaut ist. Ob sich Göring-Eckardt auch einmal auf der Straße festkleben wird? Scheint bei diesen Phrasen jedenfalls nicht mehr unmöglich. Ähnlich geht auch Zeit-Journalistin Pinzler vor, die die Bundesregierung in der Klimapolitik des Rechtsbruchs bezichtigt. Buschmann schlägt sie vor, ein Tempolimit und autofreie Sonntage zu machen. Kritik an den Aktionen der letzten Generation? Fehlanzeige.
„Dass ich ins Gefängnis komme, wenn sich der Staat dafür entscheidet, da bin ich auch bereit!“
Zahmer Widerspruch zu Hinrichs kruden Äußerungen kommt immerhin von Bundesjustizminister Buschmann und dem bayrischen Innenminister Herrmann. Es bleibt aber bei klassischen Politikerphrasen. Die Regeln des demokratischen Rechtsstaats würden gelten, die Demokratie dürfe nicht beschädigt werden. Darüber hinaus bezeichnet Justizminister Buschmann die Motive der Extremisten gar als „nobel“. Ob sich die Extremisten von dieser Wortwahl beeindrucken lassen? Wohl kaum. Selbst die Frage von Will, ob diese aufhören würden, wenn jemand verletzt würde, beantwortet Hinrichs nicht eindeutig. Der Protest werde nicht leichtfertig gewählt. Später erklärt die 25-Jährige: „Dass ich ins Gefängnis komme, wenn sich der Staat dafür entscheidet, da bin ich auch bereit!“ Dies sei alternativlos und „ein Akt der Verzweiflung. [….] Wir rasen in eine Welt, in der 2050 zwei Drittel unserer Ernten ausfallen werden. Wir rasen in den Klima-Kollaps!“ Mit „Wir packen das jetzt an“ sei es nicht getan, so Hinrichs.
Anne Will: Keine klaren Grenzen für Klimachaoten
Eine kleine PR-Aktion zu den inhaftierten Klimaextremisten, die nach Aussage Hinrichs eingesperrt sind, da die Politik nicht genügend dafür tue, dass das Leben auf dem Planten sicher sei, rundet den verstörenden Auftritt der 25-Jährigen ab. Dass die Zeit-Journalistin auch hier wieder auf die Seite der Letzten Generation springt und Göring-Eckardt und Buschmann sogar teilweise mitziehen kann, ist bezeichnend. Klare Grenzen gab es für die Klimatruppe auch am Sonntagabend nicht. Autofahrer dürfen sich wohl schon auf die nächsten Blockaden freuen.