Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist bei einem Bürgerdialog in Magdeburg ausgepfiffen worden. Die AfD hatte im Vorhinein zu Protesten aufgerufen, ebenso Jugendorganisationen vor Ort. Der Protest wurde mit Plakaten untermalt, auf denen Slogans wie „Freiheit ist nicht rechts“ standen.
Die Sommertour von Bundeskanzler Olaf Scholz entwickelt sich zum Desaster. Nachdem der 64-Jährige bei einem Auftritt im brandenburgischen Neuruppin ausgebuht worden war, schlug Scholz auch in Magdeburg eine größere Protestwelle entgegen. Während eines Bürgerdialogs demonstrierten mehrere hundert Bürger gegen die Teuerungspolitik der Ampel, für die Scholz als Bundeskanzler maßgeblich mitverantwortlich ist.
Scholz abgeschirmt – Proteste trotzdem wahrnehmbar
Anders als in Neuruppin führte der Kanzler seinen Bürgerdialog diesmal geschützt in der Festung Mark durch, was die Demonstranten auf Abstand hielt. Trotz dieser Maßnahme waren die Buhrufe und Sprechchöre auch bei diesem Dialog wahrnehmbar. Auf den Transparenten der Demonstranten waren Botschaften wie „Freiheit ist nicht rechts“ zu lesen, zudem wurde die Formel „Scholz muss weg“ gerufen. Kritik gab es auch an Medienvertretern, öfter war das Schlagwort „Lügenpresse“ zu vernehmen. Schon am Nachmittag, als Scholz ein Labor besucht hatte, hatten Demonstranten seinen Weg begleitet. Ein großer LKW mit dem Banner „Energiekrise, Inflation, Verarmung = Regierungsversagen“ war sichtbar vor dem Labor platziert worden.
Ausgewähltes Operettenpublikum: Sanfter Bürgerdialog außerhalb der Proteste
Der Bundeskanzler zeigte sich Abseits der Proteste mit der Veranstaltung zufrieden. Das Publikum, welches von der Universität Magdeburg ausgewählt worden war, verschonte den Kanzler mit allzu harten Fragen. Sogar Lob gab es für Scholz, der angeblich mit seiner „norddeutschen Gelassenheit“ gut ankomme. Scholz selbst betonte mehrmals, es würde bald Entlastungen geben und die Bürger könnten sich auf die Politik der Ampel verlassen. Die hunderten Demonstranten sind von den Versprechungen wohl nicht überzeugt.