Mitarbeiter des NDR haben massive Kritik an Führungskräften in ihrem Haus geübt und eine unfreie Berichterstattung beklagt. Dies zeigen vertrauliche Untersuchungsberichte, die ein deutsches Nachrichtenmagazin eingesehen hat. Zu oft, so die Vorwürfe der Angestellten, würden höhere Mitarbeiter wie „Pressesprecher der Ministerien“ agieren und kritische Beiträge unterbinden.
Die ARD mit ihren zahlreichen Rundfunkanstalten kommt nicht zur Ruhe. In der neusten Enthüllung eines Nachrichtenmagazins, welches sich auf vertrauliche Untersuchungsberichte beruft, kritisieren mehrere Mitarbeiter, dass eine freie Berichterstattung und kritische Beiträge oft nicht möglich seien. Insgesamt neun Mal sollen sich Angestellte des öffentlich-rechtlichen Senders an den Redaktionsausschuss, eine interne Beschwerdestelle aus 20 Journalisten, gewandt haben.
„Klima der Angst“: Schwere Vorwürfe gegen Führungsleitung des NDR
Dabei wiegen die Vorwürfe der Reporter schwer. Berichterstattung soll teilweise „verhindert“ und „kritische Informationen heruntergespielt“ worden sein. Darüber hinaus würden Autoren teilweise von Berichten abgezogen und die Filmstücke im Nachgang teils dramatisch verändert. Sogar von einem „Klima der Angst“ ist die Rede, das beim Hamburger Sender herrschen soll.
Politische Filter: Keine kritischen Berichte, sondern Hofberichterstattung
Besonders brisant: In den Beschwerdeschreiben wird eine zu enge Bindung zwischen Politik und Sender beklagt. An einer Stelle ist von einem „politischen Filter“ die Rede, kritische Themen seien so vor der Veröffentlichung abgewiegelt würden. Der Führungsebene wird hierbei vorgeworfen, wie „Pressesprecher der Ministerien“ zu agieren und nicht als kritische Berichterstatter. Beispielsweise sei in Gesprächen nur von „Daniel“ gesprochen worden, wenn es um Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) ging. Ebenso sei dessen Stellvertreter Heiner Garg (FDP) ausschließlich mit seinem Vornamen genannt worden.
„Unvoreingenommen und unabhängig“: NDR will retten, was nicht zu retten ist
Der NDR hat mittlerweile mit einem Pressestatement auf die neuesten Enthüllungen reagiert. Dort heißt es, es gäbe keinen „politischen Filter“ und die Berichterstattung sei „unvoreingenommen und unabhängig. Doch mehren sich die Zweifel, ob dies tatsächlich der Wahrheit entspricht. Das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk scheint stark beschädigt, spätestens nach den Enthüllungen rund um die ehemalige RBB-Intendantin und ARD-Vorsitzende Patricia Schlesinger. Diese musste mittlerweile zurücktreten, nachdem Vetternwirtschaft und Verschwendung von Rundfunkgebühren beim RBB aufgedeckt worden waren.
Wie AFD MdB Thomas Seitz (Rechtspolitischer Sprecher) es treffend formuliert und analysiert hat:
der RBB Skandal ist nur die Spitze eines Eisbergs