Die Video-Plattform TikTok hat den Kanal der Alternative für Deutschland gesperrt. 60.000 Abonnenten bekommen den Videoauftritt der Partei nun nicht mehr angezeigt. Eine offizielle Begründung liefert die App nicht. Die AfD kündigt Gegenschritte an.
Wer sich gerne Kurzvideos der Alternative für Deutschland auf der Video-App TikTok ansieht, wird am Dienstagnachmittag böse überrascht worden sein. Der Kanal mit knapp 60.000 Abonnenten, allen voran von Jugendlichen gefolgt, ist verschwunden. TikTok hat den Kanal gesperrt. Zuvor waren schon einzelne Redebeiträge der Partei gelöscht und trotz Widersprüchen nicht wieder freigeschaltet worden.
Von Storch: Werden unzulässigen Eingriff in Meinungsfreiheit nicht hinnehmen
AfD-Partei- und Fraktionsvize Beatrix von Storch erklärte einer deutschen Wochenzeitung, die AfD werde gegen diese Zensur vorgehen. Soziale Netzwerke seien „für eine Oppositionspartei ein zentrales Element ihrer politischen Arbeit“. Die öffentlich-rechtlichen Medien sowie weite Teile der Zeitungen würden nur unausgewogen berichten:
„Wir werden natürlich diesen unzulässigen Eingriff in die Meinungsfreiheit, diese Form der Zensur nicht einfach hinnehmen.“
Linke NGOs beraten TikTok
Der Zeitpunkt der Zensur der Oppositionspartei kommt dabei wenig überraschend. Seit wenigen Tagen arbeitet die Video-Plattform mit sechs Nichtregierungsorganisationen zusammen, die sich alle mehr oder weniger eine linke Agenda auf die Fahne geschrieben haben. Ziel von TikTok sei es, gegen das mittlerweile überall verwendete geflügelte Wort „Hass und Hetze“ vorzugehen, was das Unternehmen schon 2020 angekündigt hatte. Eine der beratenden NGOs soll der „Charta der Vielfalt“ e. V. sein, die sich selbst auf die Fahne geschrieben hat, Diversität in Unternehmen zu fördern. Wichtig sind der Organisation Vielfalt und der Kampf gegen Alltagsrassismus. Und nun eventuell auch der Kampf gegen die Präsenz der Alternative für Deutschland in sozialen Netzwerken.