Habeck bei Illner: Pampig und ahnungslos

Bei seinem Auftritt bei Maybrit Illner gab Robert Habeck kein gutes Bild ab

Robert Habeck bei Maybrit Illner

In der ZDF-Diskussionsrunde von Maybrit Illner wirkt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sichtlich angefasst und genervt. Ohne Lösungen zu den multiplen Krisen rumpelte sich der 53-Jährige durch die Sendung. Die Fassade des einstigen Politstars bröckelt immer weiter. Nun soll ein 400.000 Euro teurer Fotograf für Besserung sorgen.

Ohne große Anlaufzeit konfrontiert ZDF-Moderatorin Maybrit Illner Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit der wohl unangenehmsten Frage, die an einen Politiker gestellt werden kann. „Glauben Sie, dass die Bürger dieses Landes Ihnen noch vertrauen?“ möchte die 57-Jährige vom Grünen-Spitzenpolitiker wissen. Der scheint sich selbst nicht so sicher und weicht aus. Das Land sei in einer Sondersituation, habe sich aber trotzdem außerordentlich bewährt. Nachdem Illner nicht lockerlässt und ihre Frage wiederholt, wirkt Habeck schon zu Beginn der Sendung genervt. „Die Frage ist, mache ich meinen Job für das Land, und ich tue das!“

Gereizter Habeck nicht in Plauderlaune

Die schon im frühen Stadium der Sendung unübersehbare Gereiztheit des Lieblings der linksgrünen Hauptstadtpresse sollte sich über die gesamte Stunde ziehen, in der Illner dem Vizekanzler und Christian Sewing, Chef der Deutschen Bank, ihre Fragen zum Thema „Energie, Geld, Jobs – keine Strategie in der Mega-Krise?“ stellen sollte. Schon wenige Augenblicke nach der Vertrauensfrage wirft die Moderatorin ihrem Gast aus dem Bundeswirtschaftsministerium entgegen, nachdem dieser stolz die aus seiner Sicht guten Maßnahmen der Ampelregierung aufgezählt hat, dass sich die Bürger daran nicht mehr erinnern würden. „Trotzdem wurde gehandelt“, wirft Habeck zurück. „Auch wenn man es vergisst, gab es ja eine Handlung! Das ist ja nicht wegzudiskutieren, dass es eine Handlung gab!“

Habeck: „Nein, das interessiert mich nicht“

Besser wird es für den ehemaligen Grünen-Chef auch später in der Sendung nicht. Wann der Gas-Dezemberabschlag denn komme, will Illner im Angesicht horrender Rechnungen für Millionen Deutsche wissen. Habecks sichtlich genervte Antwort: „Na im Dezember, deswegen heißt er ja Dezember-Abschlag.“ An späterer Stelle fragt die ZDF-Frau dann, ob diese Entlastung denn auch gerecht sei. Habeck wird noch patziger: „Man kann das alles kritisieren, aber dann muss man auch wissen, dass dann in der Konsequenz gar nichts passiert.“

Den Höhepunkt des unbeherrschten Ministers erleben die Zuschauer bei einer Diskussion mit Illner um die vermurkste Gasumlage. Als der 53-Jährige noch einmal erklären will, wie die längst beerdigte Umlage gedacht war, geht die Moderatorin dazwischen. Es entwickelt sich ein Schlagabtausch wie zwischen zwei Kindern auf dem Schulhof.

Illner: „Sie erklären jetzt nicht nochmal die Gasumlage!“

Habeck: „Doch, genau das tue ich, weil sie mich darauf angesprochen haben.“

Nachdem die ZDF-Frau nochmal konkretisiert und wissen möchte, welchen Anteil Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an der Gasumlage hatten, fährt der Wirtschaftsminister aus der Haut.

Habeck: „Ich finde, das sind völlig irrelevante Fragen, es interessiert mich überhaupt nicht.“

 Illner: „Es interessiert Sie nicht?“

Habeck: „Nein, das interessiert mich nicht.“

Energie, Geld, Jobs: Habeck ohne Lösungen

Christian Sewing, immerhin Chef der Deutschen Bank, äußert nur sehr verhalten Kritik am Vorgehen der Ampelregierung. Mehr als „Diese Krisenbewältigung hätte man drei Monate vorziehen können“ und zarte Kritik am Ausstieg aus der Kernenergie kommt nicht. Zu letzterem möchte Illner wissen, weshalb es das „Machtwort“ des Kanzlers gebraucht habe und ob es zum Streit zwischen Lindner und Habeck gekommen sei. „Alle waren froh, dass die Debatte im Mai zu Ende ist“, wiegelt Habeck ab. Dieser ist sichtbar auch froh, als die Sendung ihrem Ende entgegengeht. Lösungen für die multiple Krisen haben die Zuschauer aber nicht hören dürfen. Stattdessen meldeten einige Tageszeitungen, dass Habeck für das Bundeswirtschaftsministerium einen Fotografen sucht. Für mehr als 400.000 Euro. Imagepflege steht wohl über der eigentlichen Arbeit im Bundeswirtschaftsministerium.

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