Schwedt: Arbeiter gegen Robert Habeck

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bekam Gegenwind beim besuch einer Raffinerie in Schwedt

Robert Habeck in Schwedt

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ist bei einem Besuch der PCK-Raffinerie in Schwedt (Brandenburg) von der Mitarbeiterschaft mit scharfen Fragen konfrontiert worden. Mehrere hundert Angestellte nahmen an der Veranstaltung mit dem deutschen Vize-Kanzler teil. Ein Mitarbeiter fragte: „Können Sie belegen, dass Sie deutsche Interessen vertreten“?

Diesen Ausflug hatte sich Bundeswirtschaftsminister und Vize-Kanzler Robert Habeck sicherlich anders vorgestellt. Im brandenburgischen Schwedt besuchte der Grünen-Politiker die PCK-Raffinerie und stellte sich dort den Fragen mehrerer hundert Mitarbeiter. Dabei geriet der 52-Jährige mehrmals unter Druck. Ein Öl-Embargo träfe die Raffinerie hart, eine vierstellige Zahl Jobs ist in Gefahr.

Habeck: „Ich will Sie nicht verkackeiern und Ihnen den Himmel rosarot malen: Es kann sein, dass es irgendwie hakt.“

Habeck versuchte zu Beginn, die Nähe zu den Arbeitern zu suchen. Den „Druck auf der Seele“ der Menschen könne er verstehen, viel „Transformation“ hätten die Mitarbeiter hinter sich. Jedoch stellte der ehemalige Grünen-Chef auch fest, dass sich die Mitarbeiter von seinem Verständnis nicht kaufen könnten. Schon jetzt ist die Mitarbeiterschaft von 8500 auf 1000 zusammengeschrumpft. Ein Öl-Embargo sei aber dringend notwendig, so Habeck, der die Raffinerie notfalls enteignen und unter Treuhandverwaltung stellen möchte. Dies könnte aber schwierig werden: „Ich will Sie nicht verkackeiern und Ihnen den Himmel rosarot malen: Es kann sein, dass es irgendwie hakt.“ Käme die Raffinerie zum Stillstand, wären die Folgen dramatisch. Große Teile Ostdeutschlands und Berlin bekämen dann keinen Treibstoff mehr.

Können Sie belegen, dass Sie deutsche Interessen vertreten“?

Die Fragen, denen sich Habeck im Anschluss stellen musste, hatten es in sich. „Wie können sie belegen, dass Sie deutsche Interessen vertreten?“ fragte ein Mitarbeiter. Eine weitere Angestellte meinte: „Ich möchte Sie höflich daran erinnern, dass Sie einen Eid geschworen haben“. Dieser verpflichte ihn Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. „Wir bekommen einen Rohstoff und wir verarbeiten einen Rohstoff, wenn dieser Rohstofffluss aus Political Correctness unterbrochen wird, ist das in meinen Augen nicht richtig“, so ein weiterer Mitarbeiter.

Der Bundeswirtschaftsminister räumte ein, dass keineswegs sicher sei, dass ein Embargo Russland tatsächlich wirtschaftlich treffen wird. Kommen werde es aber auf jeden Fall.

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