Umfragetief: Ampel schon am Ende?

Ampel am Ende?

Wie eine große deutsche Tageszeitung unter Berufung auf das Meinungsforschungsinstitut INSA berichtet, wird die Unzufriedenheit der Bürger mit der Ampel-Regierung und mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stetig größer. Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP, so scheint es, hat das in sie gelegte Vertrauen der Wähler in kürzester Zeit verspielt. Eine Umkehr des Abwärtstrends ist jedenfalls nicht erkennbar.

46 Prozent sind mit Bundeskanzler Scholz unzufrieden

Gerade einmal zwei Monate ist Bundeskanzler Scholz im Amt. Doch bereits jetzt ist beinahe jeder zweite Befragte (46 Prozent) mit seiner Arbeit unzufrieden. Das sind 24 Prozentpunkte mehr als zu Beginn seiner Amtszeit! Ganze 65 Prozent werfen dem SPD-Mann in der Corona- und der Ukraine-Krise mangelhafte Entschlossenheit vor.

Ferner bewertet sogar eine absolute Mehrheit von 56 Prozent die Arbeit der Ampel als negativ. Nicht mal jeder Dritte (30 Prozent) ist mit der neuen Regierung zufrieden. Dieser Trend lässt sich außerdem an dem Ergebnis der sogenannten Sonntagsfrage ablesen. Erstmals seit dem Wahlsieg liegt die Ampel zusammengenommen bei weniger als der Hälfte der Stimmen (49 Prozent). Bei der Erhebung des Instituts Infratest dimap für die ARD erreicht die SPD nur noch 22 Prozent (4 Prozentpunkte weniger als im Januar).

INSA-Chef Binkert: „Der Start der Ampel ist misslungen.“

Angesichts dieser Ergebnisse kommt INSA-Chef Hermann Binkert zu dem Schluss, dass der Start der Ampel misslungen sei. Die Politikwissenschaftlerin Ursula Münch führt diese Resultate der Umfrage hauptsächlich auf Unstimmigkeiten in der Corona-Politik und die Russland-Politik zurück, die „ein einziges Chaos“ sei. Fehlende Einigkeit in wichtigen Fragen sei ein relevantes Kriterium, so Münch.

Viele Minister verlieren an Zustimmung

Infratest dimap zeigt darüber hinaus auf, dass auch einige Minister im Kabinett Scholz deutlich an Zustimmung im Vergleich zum Januar verloren haben. Finanzminister Christian Lindner (FDP) verliert 6 Prozentpunkte (43 Prozent Zuspruch), Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) sogar 9 Punkte (39 Prozent Zuspruch).

Auch wenn Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) – aus welchen Gründen auch immer – der beliebteste der abgefragten Politiker zu sein scheint (59 Prozent), verliert er ebenso deutlich im Vergleich zum Vormonat – 7 Prozentpunkte. Ernährungs- und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) (minus 9 Punkte) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) (minus 2) tun es ihm gleich.

Das hohe Maß an Unzufriedenheit mit der gesamten Ampel-Regierung sowie wegbrechende Zustimmung der Bürger gegenüber einigen Ministern inklusive Bundeskanzler Scholz rücken die Arbeit der neuen Bundesregierung aus nachvollziehbaren Gründen in ein schlechtes Licht. Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht.

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