Maischberger: Wagenknecht vs. Baum eskaliert

In der Sendung von Maischberger eskaliert der Streit zwischen Sahra Wagenknecht und Gerhart Baum

Sandra Maischberger - Streit zwischen Sahra Wagenknecht und Gerhart Baum

In der ARD-Sendung von Sandra Maischberger geraten Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und der ehemalige FDP-Innenminister Gerhart Baum heftig aneinander. Während Wagenknecht auf Friedensverhandlungen mit Russland pocht, hält Baum diese derzeit für ausgeschlossen.

Die Waffenlieferungen an die Ukraine werden immer umfangreicher. Nachdem Ende Januar die Bereitstellung von Panzern des Typs „Leopard 2“ nach Kiew beschlossen wurde, folgte diese Woche die Ankündigung von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), auch ältere Leopard 1-Panzer in die Ukraine zu schicken. Mittlerweile sind Panzer jedoch nicht mehr das einzige, das Kiew aus Berlin wünscht. Auch die Marine und die Luftwaffe sollten unterstützt werden, forderte jüngst der ehemalige Botschafter Andrij Melnyk. Viele Bürger fragen sich: Wie wird es im Ukraine-Russland-Krieg weitergehen? Sollen noch weitere Waffen nach Osteuropa geliefert werden oder sind mögliche Friedensverhandlungen der bessere Weg in diesem Konflikt?

Sahra Wagenknecht will diplomatische Lösung

Bei Sandra Maischberger wird emotional über diese Frage gestritten. Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und Ex-Bundesinnenminister Gerhard Baum sitzen zwar direkt nebeneinander, haben aber eine grundsätzlich andere Meinung. „Was können wir heute tun, um diesen Krieg schnellstmöglich zu beenden?“ fragt die 53-Jährige und beantwortet sich die Frage im Anschluss selbst: „Das sind nicht Kampfpanzerlieferungen und sind nicht Kampfjets, sondern das wäre eine diplomatische Initiative.“ Keine Seite könne den Krieg gewinnen: „Verdammt noch mal, versuchen wir Russland an den Verhandlungstisch zu bringen, statt immer weiter durch Waffenlieferungen zu eskalieren.“ 

Gerhart Baum: „Analyse geht an Realität vorbei“

Auch der Westen sei in der Pflicht, alles dafür zu tun, den Krieg zu beenden. Schließlich habe es schon die Möglichkeit einer friedlichen Lösung gegeben. Wagenknecht bezieht sich dabei auf die Aussagen des ehemaligen Premierministers von Israel, Naftali Bennett, der jüngst in einem Videointerview erklärte, ein Waffenstillstandsabkommen sei bereits wenige Wochen nach der russischen Invasion in greifbarer Nähe gewesen. Die USA und Großbritannien hätten den Prozess jedoch beendet. Baum widerspricht den Schilderungen Wagenknechts vehement: „Ihre Analyse geht an der Realität vorbei!“ Russlands Präsident Wladimir Putin sei nicht friedensfähig, so der 90-Jährige: „Putin hat nichts anderes als den Krieg!“ Seine Denkweise richte sich gegen den Westen, den er auseinanderbringen wolle.

Wagenknecht: „Dann kommen sie immer mit ihren Nazi-Vergleichen“

„Unter welchen Bedingungen wollen sie Frieden schließen?“ fragt Baum in Richtung der Linken-Politikerin, nachdem diese auf den mächtigen US-amerikanischen Think Tank „Rand Corporation“ verweist, der kürzlich zu Waffenstillstand und Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien aufgerufen hatte. Wagenknecht befürwortet einen „Kompromissfrieden“, Baum sieht dieses Szenario als unrealistisch an. Ziel Putins sei die „Vernichtung der Ukraine“. Als Maischberger in Richtung Wagenknecht fragt, ob die Ukraine kapitulieren solle, entgegnet die ehemalige Fraktionschefin der Linken: „Verhandeln ist doch nicht kapitulieren!“ Baum entgegnet harsch: „Konnten Sie denn mit den Nazis verhandeln?“ Wagenknecht winkt ab: „Dann kommen sie immer mit ihren Nazivergleichen!“

Wagenknecht verschweigt bei Maischberger wichtiges Detail

Nach weiteren Minuten des Hin- und Her zwischen dem FDP-Urgestein und der Linken-Politikerin endet der emotionale Streit. Zwei Welten, so konnte man beobachten, sind im Fernsehstudio der ARD aufeinandergeprallt. Ganz ohne Emotionen möchte Maischberger von Wagenknecht wissen, ob sie denn nun eine eigene Partei gründen wolle. Die 43-Jährige dazu: „Ich wünsche mir, dass die Hälfte der Bevölkerung, die eine Ende dieses Krieges wünscht, stärker öffentlich Gewicht hat.“ Dass es diese Kraft mit der AfD im Bundestag schon gibt, verschweigt Wagenknecht.

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