Produzenten fordern höheren Rundfunkbeitrag

Film- und TV-Produzenten wollen einen höheren Rundfunkbeitrag trotz Inflation

Rundfunkgebühr immer höher

Film- und TV-Produzenten haben eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags gefordert. Grund dafür sind die gestiegenen Energie- und Treibstoffpreise, zusätzliche Ausgaben für das sogenannte „Green Shooting“ sowie hohe Mitwirkenden-Gagen. In Zeiten horrender Inflation wirkt die Forderung völlig abstrus.

Laut den Angaben einer großen deutschen Tageszeitung hat sich die Produzentenallianz aus Film- und TV-Produzenten für eine kurzfristige Erhöhung des Rundfunkbeitrages ausgesprochen. Die Filmproduzenten hätten Kontakt zur KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten) in der Hoffnung nach einem Sonderbericht aufgenommen, schreibt das Blatt.

Belastungen durch ansteigende Kosten – und grüne Ideologie

Grund für die Forderung seien die gestiegenen Preise für Energie- und Treibstoffe, hohe Auszahlungen an Mitwirkende, aufgrund eines angeblichen Fachkräftemangels und zusätzliche Ausgaben für das „Green Shooting“. Letzteres war zu Jahresbeginn auf der Berlinale ein großes Thema gewesen, als Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) für einheitliche ökologische Mindeststandards für die deutsche Film-, TV- und Video-on-Demand-Wirtschaft warb. Seit Anfang 2022 werden nun Nachhaltigkeitsberater eingesetzt und ökologische Mindeststandards umgesetzt, was wiederum Kosten verursachen soll. Diese finanziellen Mehrbelastungen sollen nun durch eine Rundfunkerhöhung aufgefangen werden.

8,4 Milliarden Euro nicht genug?

Ob es tatsächlich zu einer Erhöhung des ohnehin hohen Rundfunkbeitrags kommt, ist jedoch fraglich. Eigentlich können nur die Bundesländer einen KEF-Sonderbericht in Auftrag geben und keine Produzentenvereinigungen. Zudem ist eine „außerordentliche“ Beitragserhöhung nicht vorgesehen. Bei einer Beitragshöhe von 8,42 Milliarden Euro im Jahr 2021 haben ARD, ZDF und die weiteren öffentlich-rechtlichen Sender so viel Geld zur Verfügung wie kaum ein anderes Land der Welt. Die Produzenten profitieren in hohem Maße: 2020 wurden von Seiten der ARD über 857 Millionen Euro für Produktionen zur Verfügung gestellt, 2022 sollen insgesamt 700 Millionen Euro an die Produktionsfirmen bezahlt werden. Zudem wurden seit dem Jahr 2020 300 Millionen Euro an Corona-Zuschüssen bereitgestellt.

Dass gerade diese hochdotierte Branche in Zeiten horrender Inflation und explodierender Kosten für alle Bürger noch weiter alimentiert werden soll, wirkt völlig weltfremd.

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