AfD will Cottbusser Rathaus erobern

AfD will in Cottbus mit Kandidat Lars Schieske den Oberbürgermeister von Cottbus neu besetzen

Lars Schieske - AfD

Im brandenburgischen Cottbus erzielte die AfD bei den zurückliegenden Wahlen herausragende Ergebnisse. Nun greift die Alternative nach dem Cottbusser Rathaus: Der Landtagsabgeordnete und Feuerwehrmann Lars Schieske tritt im September an, um die Stadt in Brandenburg blau zu färben. Es wäre die erste größere Stadt in Deutschland, die einen Oberbürgermeister mit AfD-Parteibuch hat. Die Altparteien sind alarmiert.

AfD: Lars Schieske tritt zur Oberbürgermeisterwahl in Cottbus an

Die AfD in Cottbus hat sich auf einen Oberbürgermeisterkandidaten zur Wahl im September 2022 geeinigt. Laut übereinstimmender Medienberichte tritt der Landtagsabgeordnete Lars Schieske an, um für die Alternative das Rathaus in der Lausitz zu erobern. Der 45-Jährige kennt sich mit Wahlerfolgen bestens aus: Bei der Landtagswahl 2019 holte der Feuerwehrmann im Wahlkreis Cottbus II das Direktmandat für die AfD. Jean-Pascal Hohm, Kreisvorsitzender der AfD in Cottbus, kommentierte die Nominierung: „Mit seinem starken Erststimmen-Ergebnis hat Lars Schieske bewiesen, dass er einen großen Rückhalt bei den Cottbusern genießt“, so Hohm. Aus Parteikreisen heißt es, man rechne sich gute Chancen aus, die Wahl am 11. September zu gewinnen. Schon 2019 zur Kommunalwahl holte die AfD über 22 Prozent und wurde zur stärksten politischen Kraft, Schieske holte im selben Jahr das Landtagsdirektmandat. Auch Christoph Schulze von der Universität Potsdam nennt den Gewinn der Oberbürgermeisterwahl für die AfD in einer Pressestimme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks „ein ernstzunehmendes Szenario“.

Schieske: Vertreter aller Cottbusser

Nach Bekanntgabe seine Kandidatur erklärte Schieske, ein Oberbürgermeister sein zu wollen, der sich als Vertreter aller Cottbuser versteht und seine Bürger selbstbewusst gegen Versuche der Stigmatisierung verteidigt“. Der AfD-Landtagsabgeordnete, der sich auf seiner Internetseite als „Vater, Feuerwehrmann und nun auch als Politiker“ vorstellt, überzeugt allen voran durch seine Bürgernähe. Nach Presseangaben war der AfD-Landtagsabgeordnete und dreifache Familienvater in den vergangenen zwei Jahren allein sieben Mal (!) Anmelder oder Versammlungsleiter von Kundgebungen gegen die unverhältnismäßigen Corona-Maßnahmen. Auf seiner Netzseite wird deutlich, wie sehr sich der 45-Jährige für die Freiheit der Cottbusser einsetzt: In seinem Blog finden sich zahlreiche Aufrufe zu Demonstrationen und Abendspaziergängen, aber auch ein offener Brief an alle Oberbürgermeister und Landräte, in denen er auf die Folgen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht hinweist. Schieske fordert dort: „Wir steuern auf einen medizinischen Versorgungsnotstand zu und Sie sind mitverantwortlich, wenn Sie jetzt nicht handeln. Kommen Sie von der Parteilinie ab und machen Sie das, was ihre Wähler von Ihnen erwarten. Politik für das Volk!“

Altparteien alarmiert: Die Klüngelei geht schon los

Die Altparteien zeigen sich aufgrund des starken Kandidaten und der selbstbewussten AfD in Cottbus alarmiert. Schon bei der Bundestagswahl im Herbst 2021 konnte sich die SPD-Kandidatin Maja Wallstein nur hauchdünn gegen den AfD-Kandidaten Daniel Münschke durchsetzen, obwohl Wallstein zusätzlich Unterstützung aus dem Grünen-Lager erhielt. Auch dieses Mal kündigen die Grünen an, sich vor der Stichwahl für die Unterstützung eines Kandidaten aussprechen zu wollen. Ein AfD-Oberbürgermeister soll aber in jedem Fall verhindert werden. Für die CDU will sich der Cottbuser Dezernent für Ordnung und Sicherheit, Thomas Bergner, um das Amt des Oberbürgermeisters bewerben. Die SPD wird Tobias Schick, Geschäftsführer des Stadtsportbundes, ins Rennen schicken. Aus den Reihen der Linken heißt es mittlerweile, es sei bedauerlich, dass es keinen überparteilichen Bündniskandidaten gebe. Die Angst vor einem AfD-Oberbürgermeister scheint riesig.

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