Übersicht: Diese Länder verzichten schon auf Einschränkungen

Freedom Day

Während in vielen anderen Ländern beinahe alle Corona-Maßnahmen vollständig aufgehoben worden sind, wird in Deutschland nur sehr verhalten über Lockerungen diskutiert. Außerdem steht in der Bundesrepublik weiterhin die allgemeine Impfpflicht im Raum. Wir geben Ihnen in der Folge einen Überblick, wo bereits der „Freedom Day“ gefeiert wurde. Auch die AfD fordert ein sofortiges Ende aller Covid-Regeln.

Andere Länder machen es vor, Deutschland zieht bislang nicht nach. Während in Dänemark, Schweden und Norwegen wieder nahezu unbeschwert in Restaurants gespeist und in Clubs getanzt werden kann, hält Deutschland – trotz vergleichbarer Inzidenzen – noch immer an 2G-Zugangsbeschränkungen fest und diskutiert über eine allgemeine Impfpflicht gegen das Corona-Virus. Wie ist die Lage in den Ländern, in denen es schon einen „Freedom Day“ gab?

Keine Masken, Impf- oder Testnachweise in England und Dänemark

In England wurde am 27. Januar bereits der zweite Freiheitstag gefeiert. Hier hatten aber auch zuvor schon länger keine strikten Maßnahmen wie in Deutschland mehr gegolten. Neu ist, dass in den meisten Innenräumen nicht mal mehr eine Maske getragen werden muss. Impf- oder Testnachweise müssen inzwischen gar nicht mehr vorgezeigt werden. Zuletzt war das ohnehin nur noch in Clubs oder bei Großveranstaltungen der Fall.

Auch in Dänemark kam es am 1. Februar zum zweiten „Freedom Day“. Die Maskenpflicht wurde abgeschafft, ebenso der Covid-Pass (entsprechend der 3G-Regel). Großveranstaltungen können wieder wie vor der Gesundheitskrise stattfinden, in Clubs darf normal gefeiert werden. Im nördlichen Nachbarland Deutschlands wird Corona generell nicht mehr als „gesellschaftskritische Krankheit“ angesehen.

Schweden, das während der gesamten Corona-Krise einen Sonderweg mit vergleichsweise wenigen Freiheitseinschränkungen eingeschlagen hat, beendete am 9. Februar die Corona-Maßnahmen. Damit ging ein Ende für Obergrenzen für Veranstaltungen, für Sperrstunden in Restaurants sowie für das Vorweisen von Impfnachweisen bei Konzerten o.Ä. in Innenräumen einher. Magdalena Andersson, die schwedische Ministerpräsidentin, erklärte in dem Zusammenhang, dass unter anderem wegen der milderen Omikron-Variante wieder zum Alltag zurückgekehrt werden könne.

Auch Tschechien, Irland, Norwegen und Finnland machen sich locker

Trotz hoher Infektionszahlen wird zudem in Tschechien erheblich gelockert. Seit dem 9. Februar sind bei Veranstaltungen und in Gaststätten keine Impf- oder Genesenenbescheinigungen mehr nötig. Ab dem 18. Februar wird es darüber hinaus keine Testpflicht in Schulen und Unternehmen mehr geben.

Ferner gab es in Irland am 22.Januar einen „Freedom Day“. Pubs, Diskos und Restaurants öffneten ohne 2G-Nachweise oder Abstandsregeln. Auch hier entfielen Höchstgrenzen für Veranstaltungen genauso wie Vorgaben für private Treffen.

Nach deutlichen Lockerungen Anfang Februar verkündete der norwegische Regierungschef Jonas Gahr Støre am 12. Februar das weitgehende Ende aller Corona-Maßnahmen. Abstandsregeln und Maskenpflicht wurden in dem skandinavischen Land für beendet erklärt. Zusätzlich wurde die Corona-Quarantäne abgeschafft. Teilnehmer-Obergrenzen bei Veranstaltungen haben da bereits nicht mehr gegolten. „Jetzt können wir wie früher unter die Leute gehen, im Nachtleben, bei Kulturveranstaltungen oder anderen sozialen Gelegenheiten“, machte Gahr Støre deutlich.

Auch Nachbarstaat Finnland möchte im Laufe des Februars stufenweise alle Covid-Regeln beenden. Aufgehoben wurden zu Monatsbeginn beispielsweise die Sperrstunde für die Abgabe von alkoholischen Getränken und die Grenzkontrollen zu EU- und Schengenländern. Am 14. Februar wurden außerdem das Gesang- und Tanzverbot sowie Einschränkungen in Kultur, Sport und bei Veranstaltungen abgeschafft.

Werfen wir noch einen Blick in weitere Staaten: Auch in der Schweiz könnten bald alle Corona-Maßnahmen aufgehoben werden. In einigen US-Bundesstaaten wie Texas galten nie besonders strenge freiheitsbeschränkende Regeln. Und in Spanien wurde schon Mitte Januar geplant, nach der aktuellen Omikron-Welle Covid wie eine Grippe zu behandeln und damit den Weg in Richtung Endemie zu bereiten.

In Deutschland droht die allgemeine Impfpflicht

Und in Deutschland? Zwar wird inzwischen auch in der Bundesrepublik vorsichtig über Lockerungen verhandelt, allerdings sind wir noch lange nicht so weit wie die genannten Staaten, die ihre Maßnahmen größtenteils beendet haben. Vergessen werden darf zudem nicht: Selbst wenn zu Frühjahrsbeginn ein „Freedom Day“ kommen sollte, könnte beinahe zeitglich die allgemeine Impfpflicht (voraussichtlich gültig ab dem 1. Oktober) beschlossen werden. Der Freiheitstag wäre für Millionen nicht-geimpfte Deutsche dann allenfalls vorübergehend geltend.

AfD für „unverzüglich[es], vollständig[es] und flächendeckend[es]“ Ende aller Corona-Maßnahmen

Die AfD kämpft als einzige deutsche Partei für das bedingungslose Abschaffen aller Covid-Regeln sowie eine freie Impfentscheidung. Stellvertretend für die AfD-Bundestagsfraktion forderte die Fraktionsvorsitzende Alice Weidel in einer Pressemitteilung das „unverzüglich[e], vollständig[e] und flächendeckend[e]“ Ende aller Corona-Maßnahmen (wie 2G- oder 3G-Regeln) und Freiheitseinschränkungen. Die Bürger sollen die Selbstbestimmung für den Gesundheitsschutz zurückerhalten, so die 43-Jährige. „Das Taktieren der Länderregierungen mit sogenannten ‚Lockerungen‘ und scheibchenweisen Aufhebungen ist eine unwürdige Verzögerungstaktik“, erklärte Weidel weiter.

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