Bei Servus TV stellt sich die AfD-Politikerin Enxhi Seli-Zacharias der Diskussion mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Sepp Müller. Die 29-jährige Landtagsabgeordnete adressiert dabei klare Kritik an der Ampel und Union, bleibt dabei aber stets ruhig und gelassen.
Sonneberg, Raguhn-Jeßnitz und bis zu 21 Prozent im Bund: Die AfD befindet sich in den vergangenen Wochen auf einem nie dagewesenen Höhenflug. ARD, ZDF und Co. sind zwar mit allerhand Experten auf Ursachenforschung für das Hoch der patriotischen Kraft, laden Vertreter der Oppositionspartei jedoch weiterhin selten in ihre Polit-Sendungen ein.
Eine schöne Abwechslung vom rot-gelb-grün-schwarzen Einheitsblock gab es in dieser Woche bei Servus TV, wo die nordrhein-westfälische AfD-Landtagsabgeordnete Enxhi Seli-Zacharias in einem Rededuell auf den CDU-Bundestagsabgeordneten Sepp Müller traf. Doch wer dachte, die erst seit einem Jahr in Landtag sitzende junge Frau sei dieser Aufgabe nicht gewachsen, sah sich schnell eines Besseren belehrt.
Merz diffamiert AfD – Seli-Zacharias kontert
Schon zu Beginn der Sendung, als CDU-Fraktionschef Friedrich Merz die AfD in einem Einspieler als „Feind der Demokratie“ diffamiert, bleibt die in Tirana geborene AfD-Politikerin ganz ruhig und sachlich. Sie fühle sich von Worten dieser Art mittlerweile „geehrt denn wenn man mit solchen Begriffen um sich schmeißt, ist das für mich politische Hilflosigkeit.“ Ganz im Gegenteil werde ihre Partei in Zukunft beweisen, dass die angeblichen „politischen Feinde“ sehr viel Positives für das Land erbringen können. Die Situation im Land sei derweil festgefahren: Für bestimmte Prozesse gebe es von der Regierung keinerlei Lösungen. Als Beispiel wählt Seli-Zacharias hier das seit mehreren Wochen breit in den Medien vertretene Thema Clankriminalität: „Hier geht es um die innere Sicherheit, hier geht es um Recht und Ordnung.“ Das innere Sicherheitsgefühl sei für viele Bürger schlicht nicht mehr gegeben.
„Was sagt das über diesen Rechtsstaat aus?“
Sepp Müller spult in den folgenden Minuten das Anti-AfD-Pflichtprogramm eines jeden CDU-Mandatsträgers ab. Ein wenig Russland, der Vogelschiss, eine angebliche Verrohung der Sprache: Viel mehr fällt den Unionsvertretern in Debatten mit der AfD kaum noch ein. Und sowieso würden beispielsweise der ergrünte CDU-Ministerpräsident Hendrik Wüst und sein Innenminister Herbert Reul in Nordrhein-Westfalen einen ganz fantastischen Job machen. Dass die schockierenden Bilder der blutigen Straßenschlachten in Essen eine ganz andere Sprache sprechen, lässt Müller unter den Tisch fallen.
Als Müller dann behauptet, die Maßnahmen der NRW-Landesregierung würden gegen diese ausufernde Kriminalität positive Effekte zeigen, kann Seli-Zacharias nur müde lächeln: „Da sind Sie sicher?“ Die 29-Jährige weist auf die in Nordrhein-Westfalen mittlerweile gängige Praxis von sog. islamischen Friedensrichtern hin und konfrontiert den 34-Jährigen: „Was sagt das über diesen Rechtsstaat aus?“
Bei Servus TV: Seli-Zacharias lässt Müller Täuschungsversuch nicht durchgehen
Im weiteren Sendungsverlauf gehen Moderator David Rohde und seine Gäste dann verstärkt auf den Höhenflug der AfD in den Umfragen und die jüngsten Wahlerfolge in Sonneberg und Raguhn-Jeßnitz, wo die Alternative in Zukunft Landrat und Bürgermeister stellen wird, ein. Müller versucht dabei wiederholt, die patriotische Alternative in eine schmuddelige Ecke zu stellen und die Erfolge der AfD rein auf den derzeit herrschenden Protest zu schieben.
Seli-Zacharias lässt das dem CDU-Mann nicht durchgehen und betont, dass der Umgang mit der AfD einer Demokratie unwürdig sei: „Wenn man zu Zeiten, in denen die AfD über 20 Prozent bundesweit und in Thüringen sogar über 30 Prozent hinlegt, dann wirklich die Debatte erneut eröffnen will, diese Partei zu verbieten, was sagt das über unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat aus?“ Auch als Müller zu einem späteren Zeitpunkt einen Zettel aus seiner Tasche zieht und auflistet, wogegen die AfD in den Parlamenten gestimmt habe, um den Wählern ein verfälschtes Bild der Partei zu suggerieren, kontert die AfD-Abgeordnete ruhig und sachlich: „Bei allem Respekt: Das ist gegenüber unseren Wählern, die unserer Partei in Massen inzwischen ihr Vertrauen schenken, durchaus eine harte Beleidigung, die ich Ihnen so nicht durchgehen lasse.“
Das gesamte Gespräch zwischen der AfD-Abgeordneten und dem CDU-Mann können Sie hier ansehen >>