Am 15.04.2023 werden die letzten drei Kernkraftwerk ein Deutschland wohl für immer vom Netz genommen. Was die Bunderegierung als großen Erfolg verkauft, ist ein weltweiter energiepolitischer Alleingang mit nicht absehbaren Folgen. Dazu kommt, dass ein Großteil der Deutschen den Ausstieg aus der Kernkraft gar nicht will.
Es ist so weit: Nachdem CDU und CSU den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen und jahrelang bewarben, bringt die Ampel das energiepolitische Harakiri-Großprojekt nun endgültig zu Ende. Am heutigen 15. April gehen die letzten drei Kernkraftwerke Neckarwestheim 2, Isar 2 und Emsland endgültig vom Netz. Deutschland geht damit energiepolitisch einen einzigartigen Sonderweg in Europa, den viele Bürger so überhaupt gar nicht wollen.
Deutsche wollen mehrheitlich keinen Ausstieg aus der Kernenergie
Denn wie der brandaktuelle Deutschlandtrend des Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap zeigt, widerspricht ein überwiegender Teil der Wahlberechtigten in Deutschland der Entscheidung der Ampel. Sechs von zehn Befragten sprachen sich gegen die Entscheidung der Bundesregierung aus, ab jetzt auf die Leistung der Atomkraftwerke verzichten zu wollen. Gerade einmal ein Drittel der Befragten ist hingegen für den Ausstieg aus der Technologie. Ein interessantes Detail dabei ist, dass die Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen die einzige ist, in der eine größere Zustimmung zum Kernkraftaus besteht als Widerspruch. In der Gruppe der Mittelalten und Älteren sieht es genau umgekehrt auch.
Grüne und SPD wollen Ausstieg – alle anderen nicht
In der Umfrage wurden darüber hinaus die Anhänger der verschiedenen Parteien nach ihrer Meinung zum Kernkraft-Aus befragt. Dabei sticht heraus, dass die Anhänger der Grünen mit 82 Prozent als einzige Gruppe für ein klares Ja zum Ausstieg stehen. Bei der SPD überwiegt ebenso die Zustimmung dazu, fällt mit 56 Prozent aber schon deutlich schwächer aus. Ganz im Gegensatz dazu wollen AfD- und Unionswähler mit über 80 Prozent keinen Ausstieg aus der Kernkraft, auch die Wähler der Regierungspartei FDP votieren mit 65 Prozent dagegen.
Union und FDP: Die großen Heuchlernei der Kernkraft
Die klare Ablehnung im Wählerlager der Union und FDP überrascht hinsichtlich früherer Aussagen führender Funktionäre dieser Parteien. So war der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) noch vor wenigen Jahren einer der schärfsten Befürworter des Ausstiegs. Der heute 56-Jährige drohte gar mit Rücktritt vom Amt des bayrischen Umweltministers, wenn der Ausstieg nicht wie geplant im Jahr 2022 stattfinden werde. Heute posiert der CSU-Politiker vor dem bayrischen Kernkraftwerk Isar 2. Noch schlimmer als Söder trieb es jedoch die FDP, die in den vergangenen Tagen medial verbreiten ließen, dass sie die Kernkraft gerne über den 15. April hinaus genutzt hätten. Bei der entsprechenden Abstimmung im Bundestag stimmten jedoch Fraktionschef Christian Dürr, Ober-Motzki Wolfgang Kubicki und Parteichef Christian Lindner gegen einen Weiterbetrieb. Zum Glück vergisst das Internet das nicht.
Bei Herrn Habeck geht es definitiv nicht um Umweltschutz. Er will seine Ideologie durchsetzen, koste es was es wolle.
Bei diesen Mehrheitsverhältnissen pro Kernenergie müsste doch die einzig verbliebene Oppositionspartei alle Register ziehen, um diesen weltweit singulären Wahnsinn öffentlichkeitswirksam den Menschen im Land vor Augen zu führen. Eine bessere Möglichkeit zum politischen Erfolg der AfD dürfte sich doch so bald nicht mehr eröffnen. Bildlich gesprochen regnet es für die AfD gerade Brei. Sie braucht nur den Löffel hinzuhalten. Warum beispielsweise organisiert sie nicht bundesweite Demos gegen diesen selbstzerstörerischen Irrsinn? Warum werden keine Flyer zur großflächigen Verteilung im Land angeboten und die dürfen auch was kosten. Die Schatzmeister sollten ihre Schatullen öffnen, zusammenlegen und punlizistisch klotzen statt auf ihren Geldern zu sitzen wie die Glucken auf den Eiern. Jetzt ist die Stunde der AfD. Nutzt sie.