Im Interview mit ARD-Moderatorin Sandra Maischberger verharmlost Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ihre gefährlichen Aussagen zum Kriegszustand mit Russland. Es gebe „Tage, wo man denkt ‚Mensch, hätte man besser machen können'“, so die Ministerin. Die Lieferung von Kampfjets in die Ukraine schließt die 42-Jährige nicht kategorisch aus.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat ihre Aussage im Europarat, dass „wir einen Krieg mit Russland führen“, verharmlost und relativiert. Im Gespräch mit ARD-Moderatorin Sandra Maischberger antwortete die 42-Jährige auf die Frage der Moderatorin, ob solche Aussagen nicht gefährlich seien: „Man hat immer wieder Tage, wo man denkt ‚Das war heute richtig gut‘ und andere Tage, wo man denkt ‚Mensch, hätte man besser machen können“. Zudem sei die Aussage im Kontext zu betrachten. Moderatorin Maischberger ordnete die Aussage im Anschluss unter der Kategorie „Versprecher“ ein, hakte aber dennoch nach, ob solche Sätze nicht dazu führen könnten, dass Deutschland tatsächlich in den Krieg hineingezogen werde.
Baerbock schließt Kampfjets für Ukraine nicht aus
Die Bundesregierung wäge ständig das Risiko ab, dass Deutschland in den Krieg gezogen werde, rechtfertigt sich Baerbock. Bei weiteren Unterstützungsleistungen für die Ukraine, Maischberger konkretisiert an dieser Stelle mit der möglichen Lieferung von Kampfjets, weicht die Grünen-Politikerin zunächst aus. Zu einem späteren Zeitpunkt will sich die 42-Jährige jedoch nicht festlegen: „Niemand kann sagen, was in sechs Monaten ist.“ Als die Moderatorin im Anschluss fordert, dass die Bundesregierung diesen Umstand auch kommunizieren müsse, meint Baerbock: „Wir wägen ab in jedem Moment.“
Baerbock: Putin will nicht reden
Als die Moderatorin einen möglichen Zeitpunkt für Friedensverhandlungen erfragt und ob dies erst der Fall sein könne, wenn der letzte russische Soldat „die Krim verlassen hat oder schon vorher“, erklärt die Grünen-Politikerin, dass viele Vertreter anderer Länder nach Moskau gereist sind: „Aber alle sind immer wieder abgereist mit der ernüchternden Erkenntnis: Der will nicht reden.“ Putin wolle die Ukraine viel mehr zerstören und sei nicht bereit, „mit dem Morden“ und der „Ermordung von Zivilisten“ aufzuhören. Der einzige Weg sei, die Ukraine weiter so zu unterstützen, „dass Menschen in der Ostukraine befreit werden“.
Scholz und Baerbock wie in „guter Ehe“
Über das Verhältnis zu Bundeskanzler Olaf Scholz berichtet Baerbock, es sei wie in einer guten Ehe: „Reibung erzeugt bekanntermaßen auch immer Wärme. Und deswegen ist es gut, dass wir gerade bei so schwierigen Fragen miteinander diskutieren. Aber wir treiben uns nicht in den Wahnsinn.“ Gewohnt infantil wird es am Ende, als die Zuschauer in einer Schnellfragerunde erfahren, dass die Außenministerin ein Minitrampolin in ihrem Büro stehen hat und dort gerne herumhüpft.