Katrin Göring-Eckardt, Bundestagsvizepräsidentin der Grünen, hat sich im Rahmen ihrer Kiew-Reise für einen EU-Beitritt der Ukraine ausgesprochen. Sobald die formalen Kriterien erfüllt seien, sollte die Ukraine Mitglied der Europäischen Union werden, erklärte die 56-Jährige. AfD-Chefin Alice Weidel veröffentlichte auf ihren Profilen in den sozialen Netzwerken eine gegenteilige Ansicht.
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt hat sich im Rahmen ihrer Reise nach Kiew für eine Aufnahme der Ukraine in die Europäische Union ausgesprochen. „Die Ukraine gehört zur europäischen Familie. Sobald die formalen Kriterien erfüllt sind, sollte die Ukraine auch offiziell Mitglied der Europäischen Union sein“, wird Göring-Eckardt über einen Sprecher zitiert. Die Grünen-Politikerin fordert darüber hinaus, alles Mögliche dazu beizutragen, „damit dem Land dies gelingt“. Deutschland und die EU sollten dafür sorgen, dass der Ukraine eine „Partnerschaft auf Augenhöhe“ ermöglicht und die Zukunft des osteuropäischen Landes gesichert werde. Bei ihrem mehrtätigen Aufenthalt möchte die Grünen-Politikerin neben der ukrainischen Hauptstadt Kiew auch ländlichere Regionen besuchen. Zudem ist ein Treffen mit Regierungschef Denys Schmyhal geplant.
„Keine Aufnahme“: Weidel widerspricht Göring-Eckardt
AfD-Chefin Dr. Alice Weidel hat auf ihren Profilen in den sozialen Netzwerken eine gegenteilige Sicht zur Aufnahme des osteuropäischen Staats in die Europäische Union dargelegt. „Ganz abgesehen davon, dass der Beitritt neuer Mitgliedsstaaten irgendeinen Nutzen für die EU haben muss, der hinsichtlich der Ukraine nicht zu erkennen ist, verbietet sich diese Debatte von selbst“, so die 43-Jährige in einem Facebook-Beitrag. Dies gelte „mindestens so lange, bis die Ukraine und Russland Frieden geschlossen haben und die weitere Entwicklung absehbar ist.“
Weitere Kriegseskalation und Belastung für deutsche Steuerzahler
Weidel befürchtet durch die mögliche Aufnahme zudem eine weitere militärische Eskalation im Ukraine-Konflikt: „Die Wahrheit ist nicht nur, dass sich die EU im Falle eines EU-Beitrittes der Ukraine sofort im Krieg mit Russland befände, sondern auch, dass das Land vom ersten Tag an am Geldtropf aus Brüssel hinge.“ Zudem prophezeit die studierte Volkswirtin immense Mehrkosten für die deutschen Steuerzahler. Diese „müssten als größte Nettozahler in der EU noch tiefer in die Tasche greifen, nachdem schon im vergangenen Jahr mehr als 30 Milliarden Euro gezahlt wurden.“