Nach der Flutkatastrophe 2021 in Nordrhein-Westfalen sind im Flutgebiet zahlreiche Straftaten begangen worden. Wie die Antwort auf eine AfD-Anfrage im Landtag NRW nun zeigt, sind ein Großteil der 275 identifizierten Tatverdächtigen Ausländer. Rumänen stellen hierbei die größte Gruppe, gefolgt von Türken. Alle möglichen Abschiebungen scheiterten an rechtlichen Hürden.
Nach der Flutkatastrophe Mitte Juli 2021 ist es in Nordrhein-Westfalen zu Überfällen, Plünderungen, Diebstählen und weiteren Straftaten gekommen. Im August vergangenen Jahres legte die AfD-Landtagsfraktion der schwarz-grünen NRW-Landesregierung einen breiten Fragenkatalog zu Details dieser Straftaten vor. Eine 65-seitige Antwort des grün geführten Justizministeriums zeigt nun, dass in den betroffenen Gruppen über 1000 Fälle von einfachen Diebstählen bis schwere Delikte behördlich registriert wurden. Nur knapp die Hälfte ist bis zum jetzigen Zeitpunkt aufgeklärt.
Plünderer während der Flutkatastrophe: 275 Tatverdächtige, 196 ohne deutschen Pass
Wie ein großes Nachrichtenmagazin mit Verweis auf die AfD-Anfrage berichtet, konnten bislang 275 Tatverdächtige zu den Straftaten identifiziert werden. Von diesen besaßen 196 keinen deutschen Pass. Die größte Zahl Verdächtiger kommt hierbei mit 92 aus Rumänien, es folgen Türken mit 13 und Serben mit 12. Aus Syrien kommen acht Tatverdächtige, zwei Mitglieder sind aus kurdisch-libanesischen Clans bekannt.
Sonstige Straftaten: Viele Ausländer und Doppelstaatler
Bei den weiteren Verfahren, bei denen es um Brandstiftung, Körperverletzung, Betrugsdelikte und Veruntreuungen geht, konnten 350 Tatverdächtige ermittelt werden. Hiervon sind ein Drittel Ausländer sowie 53 Doppelstaatler. Schuldsprüche gab es bislang in 48 Fällen, darüber hinaus wurden 56 Strafbefehle verschickt. Dem gegenüber stehen 800 eingestellte Verfahren.
45 mögliche Abschiebungen, alle verhindert
Die Tatorte, die in der Antwort auf die AfD-Anfrage aufgeführt werden, zeigen, dass nahezu das gesamte Landesgebiet nach der Flutkatastrophe von Straftaten betroffen war. Insgesamt 670 Opfer soll es gegeben haben, 237 Institutionen und 139 Unternehmen meldeten Verluste. Insgesamt habe der Schaden mit Bezug auf die Flutkatastrophe über 1,8 Millionen Euro betragen. Ein weiteres interessantes Detail: In 45 Fällen haben Ausländerbehörden geprüft, ob eine Abschiebung der Täter möglich sei. Rechtliche Hürden sorgten dafür, dass kein einziger Täter das Land verlassen musste.