Andrij Melnyk, ehemaliger ukrainische Botschafter in Berlin und mittlerweile Vize-Außenminister seines Landes, hat die Entscheidung der Bundesregierung, Panzer des Typs Leopard 2 an die Ukraine zu senden, gelobt. Die Panzer könnten jedoch nur der Anfang sein, so der 47-Jährige. In einem Twitter-Statement fordert der 47-Jährige nun Kampfjets.
Nach der Entscheidung der Bundesregierung, Kampfpanzer des Typ Leopard an die Ukraine zu liefern, hat der ehemalige ukrainische Botschafter Melnyk weitergehende Forderungen nach modernen Kampfpflugzeugen gestellt. Auf Twitter kommentierte der Vize-Außenminister der Ukraine die Meldung zur Freigabe der Leopard-Panzer mit „Halleluja! Jesus Christus!“, aber erklärte darüber hinaus, dass es eine „starke Kampfjet-Koalition“ brauche, „mit F-16 und F-35, Eurofightern und Tornados, Rafale und Gripen-Jets – und allem, was ihr der Ukraine liefern könnt.“
Melnyk fordert deutsche Unterstützung für ukrainische Marine
Im Interview mit dem Nachrichtensender ntv unterstrich Melnyk, dass die Leopard-2-Lieferungen „nur ein erster Schritt“ seien. Der 47-Jährige fordert, neben den Kampfjets, auch Unterstützung für die ukrainische Marine. „Wir bräuchten Kriegsschiffe, damit die Küste geschützt werden kann, wir haben eine sehr lange Küste.“ Zudem brauche es „auch U-Boote, um die Gefahr zu bannen, dass ein neuer Angriff von der Seeseite im Schwarzen Meer folgt“, erklärte der ehemalige Botschafter. Russland sei ein sehr mächtiger Gegner, der Waffen „auf Hochtouren“ produziere. Vom neuen SPD-Verteidigungsminister Pistorius erhofft sich Melnyk eine stärkere Führungsrolle.
Jermak unterstreicht Kampfjet-Forderung
Andrij Jermak, Kanzleichef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, zeigte sich über die Leopard-2-Lieferung genauso zufrieden wie Vize-Außenminister Melnyk. „Wir werden alles haben, alles für die Rückeroberung unserer Gebiete und für die Gegenoffensive. Panzerfahrer werden sich freuen, ebenso wie Artilleristen und später auch Piloten“, so Jermak auf Telegram. Mit seiner Nachricht im Messenger-Dienst verwies der 51-Jährige auf die neuen Forderungen der Ukraine, die Außenminister Dmytro Kuleba wenige Minuten zuvor auf Facebook eröffnet hatte. „Jetzt F-16? Ja!, ich übernehme das“, so der 41-Jährige.