Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist nach einer Aussage über die Folgen von Corona-Erkrankungen massiv in die Kritik geraten. Im Interview mit der Rheinischen Post hatte der 59-Jährige behauptet, Covid-Infektionen würden häufig eine „nicht mehr zu heilende Immunschwäche“ nach sich ziehen. Nachdem Zeitungen die Falschmeldung als solche identifizierten, schob Lauterbach die Schuld auf einen Sprecher des Ministeriums.
Aussagen des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach haben erneut für Aufsehen gesorgt. Im Interview mit der Rheinischen Post hatte der SPD-Politiker mit Verweis auf aktuelle Studien behauptet, dass Covid-Erkrankungen häufig eine „nicht mehr zu heilende Immunschwäche“ zur Folge hätten. Lauterbach fügte zwar an, dass es sich um noch nicht gesicherte Erkenntnisse handele. Trotzdem nahmen mehrere Tageszeitungen die Meldung des Gesundheitsministers auf.
Kritik von der Süddeutschen Zeitung
Ausgerechnet von der Süddeutschen Zeitung, bislang fest an der Seite der repressiven Corona-Politik Lauterbachs, erntete der SPD-Politiker nach Veröffentlichung des Interviews herbe Kritik. Wissenschaftsjournalistin Christina Berndt, die selbst in Talkshows immer wieder auf die Gefahren von Corona hingewiesen und sich stets für Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ausgesprochen hatte, sprach von unreifen Befunden und dass die Interpretation solcher Daten mit großer Vorsicht erfolgen müsse. „Dass Karl Lauterbach erneut so dramatisiert, und hier auch noch vorläufige Daten, zeugt von einer schwer zu heilenden Kommunikationsschwäche“, kritisierte die 54-Jährige auf ihrem Twitterkanal.
Karl Lauterbach reagiert – und schiebt Schuld auf seinen Mitarbeiter
Lauterbach nahm seine Äußerung daraufhin zurück, schob den Hauptfehler jedoch auf seine Mitarbeiter ab. Auf seinem Twitter-Profil erklärte der Gesundheitsminister, dass es „einen technischen Übertragungsfehler im BMG“ gegeben habe. Von unheilbarer Immunschwäche, so der 59-Jährige, könne „derzeit noch keine Rede sein“. In einem aktualisierten Tweet vom Mittag verlinkte Lauterbach die korrigierte Form des Interviews und schrieb dazu: „Ob die Immunschwäche nach mehreren COVID Infektionen anhält, ist noch nicht wissenschaftlich klar.“ Zudem werde an Medikamenten geforscht.
„Nur noch peinlich“: Häme für Lauterbach in den sozialen Netzwerken
Aus dem Bundesgesundheitsministerium heißt es mittlerweile, dass ein Mitarbeiter die falsche Version des Interviews an die Zeitung verschickt habe. In den sozialen Medien erntet Lauterbach für das Interview und den Verweis auf einen angeblichen „technischen Übertragungsfehler“ trotzdem Hohn und Spott. „Karl Lauterbach ist als Person und Gesundheitsminister nur noch peinlich“, schreibt beispielsweise ein bekannter Mediziner aus Bayern. Man könne dem Gesundheitsminister nicht mehr glauben. Das Verhalten Lauterbachs erzeuge einen großen „Schaden für das Amt und die gesamte Politik.“