Eine Online-Party, veranstaltet von der EU, wird zum Mega-Flop: Gerade einmal sechs Besucher verirrten sich auf ein digitales Konzert, dass der Höhepunkt einer EU-Kampagne sein sollte. Kostenpunkt für die Veranstaltung: 387.000 Euro.
Neues aus dem Brüsseler Paralleluniversum: Am 29. November lud die EU zur großen „Global Gateway Gala“, eine Online-Veranstaltung für die Zielgruppe der 18- bis 35-Jährigen in ganz Europa. Eine Party mit Konzert sollte es sein, was im virtuellen Raum (ein sog. Metaverse) die Jugend Europas miteinander verbinden sollte. Doch die Veranstaltung wurde zum Mega-Flop: Die 387.000 Euro teure Metaverse-Party lockte genau sechs Menschen an.
Insgesamt sechs User, nach wenigen Minuten nur noch einer
Ein Teilnehmer selbst berichtet auf der Nachrichtenplattform Twitter von seinen Erfahrungen. Vor Login mussten sich die Teilnehmer, ähnlich wie beim bekannten Computerspiel „SIMS“, eine Kunstfigur erstellen müssen. Im Anschluss sei es möglich gewesen, den virtuellen Raum zu betreten. Eine Hand voll Menschen war eingeloggt, und dass trotz eines mehrere hunderttausend Euro teuren Metaversum. Nach wenigen Minuten seien auch die restlichen Teilnehmer verschwunden und der User allein gewesen. In einem späteren Bericht wir beschrieben, dass die Plattform insgesamt 387.000 Euro verschlungen habe, um die Generation TikTok und Instagram anzulocken. Eine Sprecherin der EU verteidigte das Projekt auf Presseanfrage:
„Wir sind der Ansicht, dass das Metaverse ein innovativer Ansatz ist, um junge Menschen zu erreichen. Aber natürlich hätte die Benutzeroberfläche noch benutzerfreundlicher und ansprechender gestaltet werden können. Die Plattform funktioniert besser als unsere statischen, traditionellen Websites.“
EU will kein abschließendes Urteil über Flop-Veranstaltung
Auf Mediennachfrage erklärte die EU, dass es noch zu früh sei, um über den Erfolg der Veranstaltung zu urteilen. Jedoch seien die ersten Ergebnisse der Gesamt-Kampagne, die seit Oktober läuft, mit einer Reichweite von 86 Millionen Nutzern „ermutigend“. Derweil sollen in den nächsten Jahren bis zu 300 Milliarden Euro an Investitionen unter anderem in den Digitalbereich fließen. Die nächsten Flops scheinen vorprogrammiert.