Nur wenige Stunden, nachdem der Chef des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in einem Interview vor Stromausfällen im Winter in Deutschland warnt, macht die Behörde nun einen Rückzieher und korrigiert diese Warnung. Medienberichten zufolge soll das Interview dem SPD-geführten Innenministerium sauer aufgestoßen sein. Versucht Bundesinnenministerin Faeser, die Blackout-Gefahr in Deutschland herunterzuspielen?
Möchte das Bundesinnenministerium von SPD-Politikerin Nancy Faeser die Blackout-Gefahr in Deutschland vertuschen? Diese Überlegung stellt jetzt eine große Tageszeitung an. Grund hierfür ist die Rücknahme einer Warnung vor Stromausfällen im Winter, die Ralph Tiesler, Leiter des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, am Wochenende in einem Interview geäußert hatte. Der 62-Jährige hatte erklärt, dass davon auszugehen sei, „dass es im Winter Blackouts geben wird.“ Zudem nannte Tiesler die risikoreichste Zeit dafür und erläuterte, auf welche anderen Katastrophenfälle sich die Bürger einstellen sollten.
Aussagen des Bevölkerungsschutz-Chefs sorgten für Aufsehen
Nur einen Tag später korrigierte sein Amt diese Warnung und bezeichnete Tieslers Äußerungen als „missverständliche Formulierung“. Wie verschieden Medienhäuser berichten, hätten die Aussagen des Behördenchefs im Bundesinnenministerium der SPD-Politikerin Nancy Faeser für „große Irritationen“ gesorgt und zu einem regen internen Austausch geführt. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe wollte sich auf Medienanfragen, ob es eine entsprechende Weisung aus dem Ministerium zur Rücknahme der Warnung gab, nicht äußern. Stattdessen erklärte ein Sprecher, dass ein großflächiger Stromausfall in Deutschland „äußerst unwahrscheinlich“ sei. Zudem erteile die Behörde zu „internen Abstimmungsprozessen keine Auskünfte.“
Hatte Faeser ihre Finger bei der Rücknahme der Blackout-Warnung im Spiel?
Trotzdem drängt sich weiter die Frage auf, ob die Rücknahme der Warnung auf Weisung des Innenministeriums passierte. Denn Tieslers Aussagen haben durchaus Brisanz. So erklärte der 62-Jährige in seinem viel beachteten Interview unter anderem, dass einige Kommunen und Behörden nicht gut auf mögliche Blackouts vorbereitet seien. Zudem sei eine „regional und zeitlich begrenzte Unterbrechung der Stromversorgung“ möglich, auch durch gezieltes Abschalten der Netze durch die Betreiber selbst. Ob der Leiter des Bundesamts diese und weitere Aussagen nur einen Tag nach Veröffentlichung wirklich selbst zurücknehmen ließ, erscheint zumindest unwahrscheinlich.