Das von Robert Habeck geführte Wirtschaftsministerium sucht einen Fotografen für öffentliche Auftritte des Ministers. Die Stelle soll mit bis zu 400.000 Euro vergütet werden. Derartig horrende Summen übertreffen die Ausgaben anderer Bundesministerien für Fotografen um ein Vielfaches und untergraben die Glaubwürdigkeit Habecks als bescheidener „Kümmerer“.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wird schon länger eine gewisse Eitelkeit nachgesagt. Sorgfältig pflegt er sein Image als „Kümmerer von der Küste“ in seinen Auftreten und seinem Stil. Häufiger bekommt man jedoch bei Habeck den Eindruck, dass der Fokus auf das Äußere die mangelnde Qualifikation des Ministers verschleiern soll. Man erinnere nur an seinen denkwürdigen Auftritt bei Maischberger, als Habeck seine Unkenntnis über Insolvenzverfahren offenbarte.
Nun hat das von Habeck geleitete Wirtschaftsministerium eine Stellenausschreibung veröffentlicht, in welchem ein Fotograf für Termine des Ministers gesucht wird. Die offizielle Beschreibung der Stelle lautet „Rahmenvereinbarung über fotografische Begleitung des Ministers/der Ministerin und Auftragsfotografie für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz“. Der Job ist auf zwei Jahre befristet, kann aber auf bis zu vier Jahre verlängert werden. In diesem Fall winkt dem Fotografen ein Gehalt von 350 000 Euro ohne Mehrwertsteuer. Rechnet man diese mit ein, kostet der Spaß den Steuerzahler bis zu 400 000 Euro!
Luxus-Fotograf: Persönliche Interessen Habecks von Steuergeldern finanziert?
Medienpsychologe Jo Groebel sieht bei einer solchen Summe die Glaubwürdigkeit des Ministers in Gefahr: Im Interesse Habecks müsse „jeder Anschein vermieden werden, dass er persönliche und Partei-Interessen mit denen des Ministeriums vermengt“. Das Wirtschaftsministerium entgegnet auf die Vorwürfe, dass bereits von 2015 bis 2018, also noch unter den Vorgängerregierungen, ein Fotografenvertrag existierte. Man müsse schließlich „die Bürgerinnen und Bürger transparent über ihre Arbeit und Termine […] informieren„, so das Ministerium.
Doch ist das nicht eine faule Ausrede für dreiste Steuergeldverschwendung? Denn auch andere Ministerien geben keine derartigen Summen lediglich für einen Fotografen aus. Bauministerin Klara Geywitz etwa vergütet einen Fotografenvertrag ab August 2022 bis Ende 2023 mit lediglich 20 835 Euro. Zwar drängt sich die Frage auf, warum angesichts der unzähligen Pressetermine der Steuerzahler überhaupt für einen ministeriumseigenen Fotografen zur Kasse gebeten werden muss, aber im Vergleich zum bundesdeutschen „Sonnenkönig“ Habeck scheinen die anderen Minister in dieser Hinsicht noch bescheiden.