Das Parlament in Thüringen hat entschieden: Die Gender-Sprache wird in der Kommunikation von Landtag und Landesregierung nicht kommen! Möglich gemacht hatten dies die Stimmen der AfD-Fraktion, die in der namentlichen Abstimmung einem von der CDU eingebrachten Antrag in Erfurt zustimmte. Die AfD-Landtagsabgeordnete Corinna Herold hatte Gendern zuvor als „Sprachverhunzung“ bezeichnet.
Bei kaum einem anderen Thema in Deutschland gibt es ein solch eindeutiges Meinungsbild wie bei der Gendersprache. Umfragen verschiedener Meinungsforschungsinstitute beweisen immer wieder aufs Neue, dass ein Großteil der Bevölkerung Genderstern, Unterstriche und Glottisschlag ablehnt. Trotzdem versuchen linke Ideologen beständig, die Sprache in die Verwaltung und den öffentlich-rechtlichen Medien zu etablieren. Im Thüringer Landtag haben diese Bestrebungen nun einen herben Dämpfer erhalten.
AfD und CDU stoppen Genderwahn im Erfurter Landtag
Dort wurde am späten Mittwochabend ein Antrag gegen die Einführung der Gendersprache in der öffentlichen Kommunikation des Landtags und der Landesregierung mit knapper Mehrheit angenommen. Insgesamt stimmten 38 Abgeordnete dafür, 36 Parlamentarier votierten dagegen. Im Vorfeld und während der Debatte wetterten Linke, SPD und Grüne, die über keine Mehrheit im Landtag verfügen, aber trotzdem die Regierung stellen, gegen den Antrag. Die für die SPD im Thüringer Landtag sitzende Cornelia Klisch bezeichnete die gendersensible Sprache als „legitimes Mittel, die Gleichheit der Geschlechter zum Ausdruck zu bringen„. Linkenpolitiker Benjamin-Immanuel Hoff, der das Amt des Staatskanzleiministers ausführt, erklärte, dass die geschlechtergerechte Sprache, ähnlich wie die Frauenquote, „erkämpft werden“ müsse. Wohl aus Angst, dass der Landtag gegen die Einführung der geschlechterneutralen Sprache stimmen könne, hatte die rot-rot-grüne Minderheitskoalition noch einen Gegenantrag eingebracht. Dieser blieb aber erfolglos.
AfD: Gendern ist „Sprachverhunzung“
Vor der Abstimmung hatte Corinna Herold, Sprecherin für Gleichstellungspolitik der AfD-Landtagsfraktion Thüringen, angekündigt, dass ihre Fraktion den Antrag gegen Gendern unterstützen würde. Dies sei eine „Sprachverhunzung“, stellte Herold klar. In einem Beitrag auf der Facebookseite ihrer Landtagsfraktion führte die 60-Jährige aus, dass jegliche ideologisch motivierten Versuche, „mit willkürlich verordneten Schreib- und Sprechregeln eine andere als die allgemein anerkannte Realität zu beschreiben“, abzulehnen seien. Gender-Sprache führe „zu Verlust von Eindeutigkeit, zur Verwirrung über die Rechtschreibregeln und am Ende auch zu mehr Diskriminierung als ursprünglich beabsichtigt.“ Der CDU warf Herold vor, den eingebrachten Antrag bei der AfD-Fraktion kopiert zu haben. Schließlich sei die Fraktion der Christdemokraten jahrelang im „Sprach-Panscher-Sumpf“ mitgelaufen.