Medienberichten zufolge ist ein deutsches Forscherteam nach Untersuchungen zu dem Ergebnis gekommen, dass das Corona-Virus mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit doch in einem Labor künstlich erzeugt wurde. Dafür spreche eine genetische Manipulation im Erbgut des Virus. Diese Mutmaßung führte noch vor einigen Monaten dazu, dass Menschen als Verschwörungstheoretiker diskreditiert wurden.
Ein dreiköpfiges Forschungsteam um den preisgekrönten promovierten Immunologen Valentin Bruttel veröffentlichte kürzlich ein Papier, in dem argumentiert wird, dass Sars-CoV-2 ein gezielt genetisch abgeändertes Virus sei. Dahingehend äußerte der Autor: „In Kombination mit anderen molekularen Hinweisen zeigen unsere Ergebnisse, dass dieses Virus zu 99,9 Prozent eine künstliche, wahrscheinlich manipulierte Kopie eines natürlichen Virus ist.“
Die Forscher begründen ihren Befund damit, dass sie den „Fingerabdruck“ für eine solche Manipulation im Genom des Corona-Virus gefunden hätten. Der in Würzburg tätige Bruttel erklärte, dies sei ein regelmäßig wiederkehrendes Muster im Erbgut von Sars-CoV-2. Bei einem solch künstlichen Veränderungsprozess von Viren seien häufig in der Nähe der Verbindungsstellen der zusammengesetzten DNA-Bausteine entsprechende „Erkennungsstellen“ im Erbgut sichtbar, die den Schluss der Wissenschaftler nahelegen.
Beim Abgleich der Genome von künstlich erstellten mit natürlichen „Vorbildviren“ fiel den deutschen Forschern beim Corona-Virus auf, dass es über ein für genetisch zusammengesetzte Viren typisches produktionsbedingtes Muster bei den Erkennungsstellen verfügt. In „nahe verwandten Viren“ konnte diese Auffälligkeit nicht beobachtet werden, so Bruttel. Denn: „In natürlichen Viren sind die Erkennungsstellen komplett zufällig verteilt“, führte der Immunologe aus. Die vorläufigen Ergebnisse der Forscher bilden ab, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein natürlicher Vorgang dieses Muster zufällig erzeugt habe, höchstens 1 zu 100, eher weitaus geringer sei.
Forschungslabor in Wuhan könnte Ursprung der Corona-Krise sein
Das Papier facht nun die These erneut an, dass die weltweite Corona-Krise durch ein Labor, genauer mutmaßlich durch das Wuhan Institute of Virology (WIV), das Bekanntheit für die intensive Forschung an Corona-Viren erlangt hat, ausgelöst wurde. Bruttel hält dies aufgrund von verschiedenen Faktoren für durchaus denkbar.
Unterstützung erhält der Deutsche dabei von der unabhängigen US-Rechercheorganisation ProPublica, die vor kurzem einen Bericht über besagtes Labor in Wuhan herausbrachte. Darin wird von einer überaus mangelhaften Ausrüstung vor 2020, nicht-zeitgemäßen Technologiestandards und von zu wenig ausgebildetem Personal für die Arbeit mit solchen Viren gesprochen. Schon vor der Corona-Krise seien die Forschungsumstände dort „dem Umgang mit gefährlichen Viren nicht gerecht“ geworden.
Vertreter der Labortheorie wurden als Aluhutträger beschimpft
Der deutsche Virologe und Regierungsberater Christian Drosten sowie weitere halten nach wie vor an der Version fest, dass der Ursprung von Sars-CoV-2 auf einem Fischmarkt in Wuhan liege. Gleichzeitig wurden Vertreter der hier behandelten Labortheorie als Verschwörungstheoretiker und Schwurbler verunglimpft. Letztlich könnten die vermeintlichen Aluhutträger wie so oft in der Corona-Krise Recht behalten.