Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich auf dem Long-Covid-Kongress in Jena gegen ein frühes Ende der Corona-Maßnahmen ausgesprochen. Die Pandemie sei erst vorbei, wenn sie auch für Long Covid-Erkrankte vorbei sei. Zudem verlängerte der 59- Jährige die teuren Bürgertests. Im Netz erntet Lauterbach für seine Politik nur noch Spott und Häme.
Für die Bürger in Deutschland rückt das Ende aller Corona-Maßnahmen in immer weitere Ferne. Auf dem 1. Long-Covid-Kongress in Jena, bei dem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach als Schirmherr auftrat, erklärte der SPD-Politiker, dass der Wille da sei, die Pandemie zu beenden.
„Aber sie ist erst beendet, wenn sie auch für diejenigen beendet ist, die an Long Covid erkrankt sind“.
Damit geht Deutschland in seiner Corona-Politik weiter einen europäischen Sonderweg. In nahezu allen Staaten des Kontinents sind die Maßnahmen schon lange ausgelaufen.
Vermeidung von Long Covid: Lauterbach will mehr Impfungen
Lauterbach präsentierte auf der Veranstaltung drei Prioritäten, die das Gesundheitsministerium nun setze. Zum einen werde die Bundesregierung eine Reihe von Forschungsvorhaben unterstützen, da es sich bei Long Covid um einen „forschungsmäßigen Notfall“ handele. Außerdem werde der „Ausbau und die Vernetzung von Spezialambulanzen“ unterstützt und Richtlinien für definierte Versorgungspfade geschaffen. Zuletzt sei Kommunikation wichtig: „Die Krankheit muss ernst genommen und Betroffene geschützt werden“, so Lauterbach. Es brauche Aufklärung darüber, was das Long Covid Risiko senken könne. Dazu gehöre neben medikamentösen Behandlungskonzepten auch die Impfung.
Lauterbach: Hohe Übersterblichkeit hängt wohl mit Corona zusammen
Zudem erklärte das Bundesgesundheitsministerium Anfang der Woche, dass die Corona-Testverordnung weitergeführt werde. Die staatliche Finanzierung der Bürgertests sei bis Ende Februar gesichert. Trotz Kritik aus dem Parlament und der Kassenärztlichen Vereinigung, die allen voran den Kostenaufwand in Milliardenhöhe negativ bewerten, wird es also weiter Corona-Bürgertests geben. Das Ende aller Corona-Maßnahmen ist somit wiederholt nach hinten geschoben, wohl auch weil der Bundesgesundheitsminister die Gründe in der derzeitigen hohen Übersterblichkeit bei den Coronatoten sucht. Auf Twitter schrieb der SPD-Politiker: „Die Gründe der jetzt hohen Übersterblichkeit sind nicht endgültig geklärt. Dass die hohe Zahl von Coronatoten, zZ ca 1000/Woche, beiträgt, scheint klar. Auch ist Sterblichkeit derer erhöht, die Coronainfektion gehabt haben. Lockerungen helfen da nicht.“
Harte Kritik an Lauterbach
Vielen Bürgern stößt die Gesundheitspolitik der Bundesregierung spätestens jetzt sauer auf. In den Kommentarspalten auf Twitter und Facebook sammeln sich kaum zählbare Rücktrittsforderungen an Lauterbach. Ein User schrieb, dass Lauterbach eine völlig abstruse Definition einer Pandemie heranziehe. Ein anderer, dass die Pandemie erst beendet sei, wenn Deutschland wieder einen richtigen Gesundheitsminister habe. Klar ist, dass Deutschland noch lange in einer restriktiven Corona-Politik verharren wird. Dank Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.