Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gerät immer mehr unter Druck. Nachdem seine vermurkste Gasumlage mittlerweile wieder kassiert wurde, warnt der neue Präsident des Chemieverbands VCI den 53-Jährigen vor einem Kollaps des Industriestandorts Deutschland. Es drohe eine Strommangellage sowie der Absturz des Landes zum „Industriemuseum“.
Bundeswirtschaftsminister und Vize-Kanzler Robert Habeck erlebt derzeit einen unvergleichbaren Einbruch in den Beliebtheitsrankings der Demoskopen. War der Grüne lange Zeit der beliebteste Politiker im Land, findet sich der 53-Jährige nun in den hinteren Popularitätsrängen wieder. Wohl auch, weil seine philosophischen Worte nun an der harten Realität in Inflationszeiten zerbrechen. Jüngst rechnete der neue Präsident des Chemieverbands VCI, Markus Steilemann, mit Habecks Energiepolitik ab und warnte vor einem Kollaps des Industriestandorts Deutschlands.
Steilemann: „Vom Industrieland zum Industriemuseum“
Der 52-Jährige erklärte, dass der geplante Ausbau der Windkraft nicht zu stemmen sei und ein Strommangel drohe. Um die Energieziele bis ins Jahr 2030 zu erreichen, bräuchte es den Bau von zehn Windkraftanlagen täglich. „Eine davon braucht 4000 Tonnen Stahl; das ist ein halber Eiffelturm.“ Umgerechnet brauche es also fünf Eiffeltürme täglich, die verbaut werden. Und das müsse die nächsten acht Jahre täglich passieren. „Das möchte ich mal sehen, wie wir das auf den Weg kriegen“, so Steilemann in einer großen deutschen Tageszeitung. Deutschland drohe „vom Industrieland zum Industriemuseum“ abzustürzen.
Frederichs: Energie-Versorgungslage dramatisch
Eine „dramatische“ Versorgungslage bei Energie sieht der Chef des Baustoffe-Verbands BVB, Matthias Frederichs. „Pleiten und Abwanderung“ drohen, wenn nicht alle verfügbaren Kapazitäten zur Stromherstellung genutzt würden. Die Produktionskosten hätten sich seit Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts mehr als verdoppelt, erklärte Frederichs. Die Produktion für Firmen seines Verbands würde sich erst wieder lohnen, wenn der hohe Strompreis mehr als halbiert werde.
Habeck-Ministerium: Ausbauziele ambitioniert
Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministers legte dar, dass die Ausbauziele „zweifelsohne ambitioniert“ seien. Es brauche eine „enorme Kraftanstrengung“, um diese zu erreichen.
Fest steht, dass Deutschlands zukünftige Energieversorgung offensichtlich auf wackeligen Füßen steht und die Krise durch einen Bundeswirtschaftsminister gelöst werden soll, der völlig überfordert scheint.