Der umstrittene Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die neue Impfkampagne der Bundesregierung in Berlin vorgestellt. Dabei sparte der 59-Jährige nicht mit Übertreibungen und Schreckensbotschaften. Die Spiegel-Journalistin Margarete Stokowski pflichtete Lauterbach pflichtbewusst bei und berichtete über ihr Corona-Schicksal. Ein Schauspiel in der Hauptstadt.
In ganz Europa wird Corona mittlerweile wie eine normale Krankheit behandelt. In ganz Europa? Nein. In Deutschland hat Panikminister Karl Lauterbach im Rahmen der Vorstellung einer neuen Impfkampagne wieder eindrücklich vor steigenden Corona-Fallzahlen und Long Covid gewarnt. An die Bundesländer appellierte er, endlich wieder Schutzmaßnahmen anzuwenden. Es sei „wirklich an der Zeit“, so der SPD-Politiker, der eine höhere Belegung der Intensivstationen anführte. Es werde immer so weiter gehen: „Die Richtung, in die wir unterwegs sind, ist keine gute.“
Lauterbach: „Jetzt ist der Startschuss: Corona ist zurück“
Lauterbach riet zu erneuten Einschränkungen, die nach FDP-Justizminister Marco Buschmann eigentlich schon am 20. März 2022 komplett auslaufen sollten. „Wir wissen aus der Pandemiebekämpfung: Je früher man die Bremse tritt, desto besser“. Darüber hinaus sollen die Bürger durch die bundesweite Kampagne „Ich schütze mich“ für Schutzmaßnahmen sensibilisiert werden. Darin wird für die neuen Impfstoffe geworben und anhand verschiedener Fallbeispiele gezeigt, warum es wichtig sei, sich zu schützen. Der Bundesgesundheitsminister zeigte sich erfreut über 100.000 Impfungen, die am Vortag vorgenommen worden waren: „Und die Kampagne geht ja jetzt erst los. Jetzt ist der Startschuss: Corona ist zurück.“
Linke Journalistin Stokowski mit Corona-Theater
Darüber hinaus warnte Lauterbach in gewohnt panischer Manier vor den Folgen von Long Covid. Unterstützung aus der linken Medienlandschaft erhielt der Bundestagsabgeordnete von Spiegel-Journalistin Margarete Stokowski, die auf der Pressekonferenz über ihre eigene Erkrankung berichtete. Beinahe peinlich mutete der Auftritt der 36-Jährigen an, die unter anderem über anhaltende Kopfschmerzen und sinkende Belastungsgrenzen berichtete. Die Versorgungslage bei Long Covid sei weiterhin schlecht, so Stokowski. Wirre Thesen ohne Belege gab es dann wie gewohnt vom Gesundheitsminister, der unter anderem sagte, dass sich das Long-Covid-Risiko von Geimpften um die Hälfte reduziere und die angepassten Impfstoffe besser vor Ansteckung schützen. Beinahe satirisch wirkte in diesem Moment, dass neben Lauterbach mit Stokowski ausgerechnet eine Person saß, die ihr dreifacher Piks augenscheinlich kein Stück vor Long-Covid schützen konnte.
Fragerunde: Keine Antworten, aber viele Erkenntnisse
Die anschließende Fragerunde offenbarte schließlich das große Corona-Theater von Lauterbach und seinem fragwürdigen Anhang. Gleich die erste Frage an Stokowski, wie sie sich erkläre, dass sie trotz mehrfacher Impfung erkrankt sei und Long-Covid habe, beantwortete die so von der Impfung überzeugte Spiegel-Frau so: „Keine Ahnung, kann ich mir nicht erklären“. Klar hätte sie sich gewünscht, dass die Impfung vor Long-Covid schützt. „Aber ich würde trotzdem allen Leuten raten, sich impfen zu lassen.“ Ein Hoch auf die Wissenschaft. Auf die Frage eines weiteren Medienvertreters an Lauterbach, warum statt Fakten nun Anekdoten und Schicksale bemüht würden, gab es keine Antwort. Dafür gab es eine „gute“ Nachricht vom Gesundheitsminister: Die Haltbarkeit des umstrittenen Coronamedikaments Paxlovid werde bis Oktober 2023 verlängert. So drohe kein Verfall. Das Corona-Theater ist zurück.