Einem Medienbericht zufolge, der sich auf die Antwort des Bundesarbeitsministeriums bezieht, ist die Kinderarmut in Deutschland im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand gestiegen. Demnach war 2021 in der Bundesrepublik ungefähr jedes fünfte Kind von Armut bedroht, was seit 2015 einen Anstieg von mehr als einem Prozentpunkt bedeutet.
Die Kinderarmut in Deutschland ist so hoch wie nie zuvor seit Beginn der entsprechenden Aufzeichnungen im Jahr 2015. Die Armutsgefährdungsquote von Kindern betrug im zurückliegenden Jahr 20,8 Prozent, wie aus Daten des sogenannten Mikrozensus hervorgeht. 2015 hatte die Quote noch bei 19,7 Prozent gelegen.
Unter die Kategorie „armutsgefährdet“ fallen in Deutschland nach offizieller Definition alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren, die in einem Haushalt wohnen, der über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt.
Wohlfahrtsverbände in Sorge aufgrund der zunehmenden Armut
Wohlfahrtsverbände zeigen sich dementsprechend alarmiert. Andreas Brockmann, Sprecher des DRK-Landesverbandes Nordrhein, erklärte: „Die Zahlen (…) machen deutlich: Armut hat junge Gesichter. Kinder - und Jugendarmut ist gleichbedeutend mit der Armut von Familien.“ Mit solchen Zuständen dürfe man sich nicht abfinden. „Niemand darf wegsehen, wenn wir Armut begegnen“, so Brockmann weiter.
Laut eigenen Angaben sind die sozialen Folgen dieser zunehmenden Armutsgefährdung für die zuständigen Institutionen schon jetzt deutlich spürbar. „Wir sehen in all unseren Arbeitsbereichen eine zunehmende Armut bei Kindern und Jugendlichen sowie ihren Familien“, berichtete Brockmann. Außerdem äußere sich Kinderarmut vor allen Dingen in Verzicht im Hinblick auf andere Kinder: Hierunter fallen für den Experten als Beispiele fehlende Wechselkleidung in der Kita, der seltene Verzehr von Obst und Gemüse sowie ein generell nicht eingenommenes Frühstück.
Die Sprecherin des Kinderschutzbundes NRW, Nicole Vergin, spielte die Verantwortung für die Zustände ferner indirekt der Bundesregierung zu: „Kinderarmut ist ein Riesenproblem, das sich in diesem Winter mit den hohen Energiepreisen und der Inflation noch dramatischer entwickeln wird.“ Brockmann ergänzte, dass bei der Armutsbekämpfung in Deutschland ein „besondere[r] Handlungsbedarf“ bestehe.
AfD-Forderungen nach Entlastungen der Bürger liegen auf dem Tisch
Umso bedeutender muten die Forderungen nach Entlastungen der Bürger durch die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag an, die sich auch positiv auf armutsgefährdete Kinder und Jugendliche auswirken würden. Um die sozialen Folgen der Inflation zu bekämpfen, setzt sich die Bürgerpartei schon seit langem für effektive Maßnahmen wie die Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrages, das vorübergehende Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Energie und Grundnahrungsmittel sowie die Abschaffung der kalten Progression ein.