Das Berliner Gesundheitsamt ermittelt gegen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Corona-Isolationspflicht nach einer Covid-19-Erkrankung. Es liegen mehrere Anzeigen gegen Lauterbach vor, die nun geprüft werden.
Jetzt trifft es ausgerechnet den Mahner der Nation: Nach Informationen eines deutschen Nachrichtenmagazins hat das Gesundheitsamt Berlin Mitte Ermittlungen gegen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eingeleitet. Die Vorwürfe wiegen schwer: Nach seiner Corona-Erkrankung hatte sich der SPD-Politiker am 4. August in Quarantäne begeben. Am 9. August postete Lauterbach auf der Nachrichtenplattform Twitter ein Bild von vier Selbsttests, die zunehmend negativ wurden. Am 10. August nahm Lauterbach dann an einer Kabinettssitzung teil, wobei ein PCR-Text am Vortag noch ein positives Ergebnis bescheinigt hatte.
Dieses Verhalten könnte für Lauterbach nun ein Nachspiel haben. Laut der offiziellen Berliner Corona-Verordnung sind für ein vorzeitiges Ende einer fünftägigen Quarantäne 48 Stunden Symptomfreiheit und ein negativer Corona-Test erforderlich, der unter Aufsicht ausgeführt wird. Eine Befreiung durch Selbsttestung, selbst von approbierten Ärzten, ist nicht möglich. Insgesamt seien fünf Anzeigen beim Amtsleiter und dem Fachbereich Infektionsschutz eingegangen, heißt es.
Lauterbach bestreitet die Vorwürfe: Regeln zur Isolation eingehalten
Der medial schwer angeschlagene Lauterbach bestreitet die Vorwürfe. Über seinen Pressesprecher ließ der SPD-Politiker verlauten, dass er „alle Regeln zur Isolation eingehalten“ habe. Darüber hinaus sei der Gesundheitsminister ausreichend lang symptomfrei gewesen und ein PCR-Test habe eine geringe Viruslast bescheinigt. Somit habe Lauterbach die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts für Beschäftigte des Gesundheitswesens eingehalten.
Ob dies tatsächlich der Fall ist, prüft nun das Berliner Gesundheitsamt. Für Lauterbach könnte eine Strafzahlung von 1000 bis 5000 Euro drohen. Zudem kommen die Ermittlungen für den 59-Jährigen zur Unzeit. War der 59-Jährige bis vor wenigen Monaten der beliebteste Politiker der Ampelkoalition, sind seine Werte mittlerweile massiv abgesackt. Die Bürger scheinen zunehmend genervt von den weitergeführten Restriktionen des neuen Infektionsschutzgesetzes für Herbst und Winter, die Lauterbach allgemein als „Winterreifen und Schneeketten“ bezeichnete. So muss beispielsweise in Fernzügen der Deutschen Bahn bald wieder eine FFP2-Maske getragen werden, während nahezu alle anderen Länder auf der Welt auch die letzten Coronaeinschränkungen final beendet haben. Der Alleingang Deutschlands in der Corona-Politik wird immer offensichtlicher.