TV-Kritik: Lang und Neubauer bei Illner

Luisa Neubauer und Ricarda Lang waren bei Maybrit Illner zu Gast

Luisa Neubauer & Ricarda Lang

Völlig ideologiegetrieben und abgehoben von den wirklichen Interessen der deutschen Bürger: So präsentierten sich die Bundesvorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, und die selbsternannte „Klimaretterin“, Luisa Neubauer, am gestrigen Donnerstagabend im ZDF-Talkformat bei Maybrit Illner. Wir haben den Auftritt für Sie zusammengefasst.

Im Einspieler, der in die Sendung einführte, wurde bereits eines deutlich: Die Bundesregierung hat bei der Entlastung der Bürger aufgrund der drastischen Gas-, Strom- und Lebensmittelpreise auf ganzer Linie versagt. Ein weiteres Entlastungspaket wurde auch nach der Klausur auf Schloss Meseberg breit angekündigt, doch tatsächlich spüren die Verbraucher von Entlastungen durch die Ampel nicht wirklich etwas. Besonders die Kosten für Benzin und Diesel sind gerade erst wieder in die Höhe geschnellt.

Ricarda Lang: Viele Wünsche, aber keine konkreten Entlastungen

Dennoch machte Grünen-Chefin Ricarda Lang lieber auf die vermeintlichen Erfolge der Regierung hinsichtlich der beiden bisherigen sogenannten Entlastungspakete aufmerksam. Moderatorin Illner verpasste es mehrfach, kritisch einzuhaken, sodass der Eindruck entstand, dass insbesondere Lang, aber auch der zugeschaltete Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, munter Wünsche für die konkrete Ausgestaltung des angekündigten Entlastungspakets äußern durften, ohne konkrete Angaben zu dem machen zu müssen, was die Bürger wirklich erwarten können.

Nach einer guten Viertelstunde wurde auch Luisa Neubauer von „Fridays for Future“ in die Diskussion miteinbezogen. Konkrete Strategien zur Entlastung der deutschen Bevölkerung waren ihrerseits nicht zu erwarten. Stattdessen die gleiche grüne Leier: Die Lösung der Energiekrise liege im Ausbau der erneuerbaren Energien. Wörtlich sagte die 26-Jährige: „Wenn man neuerdings in Lichtgeschwindigkeit LNG-Terminals aufbauen kann, dann kann man auch ebenso schnell Erneuerbare aufbauen. Das muss doch die große Botschaft sein, dass das jetzt als Notfall behandelt wird.“ Die Zuschauer konnten die Vermutung anstellen, dass für Neubauer jederzeit die Ideologie einen größeren Raum einnimmt, als die Sorgen von unzähligen Menschen, die nicht wissen, wie sie im Winter alle Rechnungen bezahlen sollen.

Neubauers permanenter Fokus auf sog. „Klimaschutz“, fehlender Blick für die Sorgen der Bürger

Dieser Punkt wird auch bei den nächsten Ausführungen der „Klimaretterin“ deutlich. Wieder lenkte sie den Fokus auf die angebliche „Klimakatastrophe“ und sagte: „Ich glaube, wir würden uns alle einen Gefallen tun, damit aufzuhören, das Ende des Monats gegen das Ende vom Jahrzehnt auszuspielen.“ Es bleibt die Frage, ob sich die abgehobene Neubauer vorstellen kann, dass Frierende und Menschen in existenzieller Not andere Sorgen haben. Gewissermaßen stellte sie die Angst vor der nächsten Nebenkostenabrechnung gar auf eine Stufe mit der Sorge davor, dass „uns das Klima um die Ohren fliegt.“

In der Folge pflichtete Grünen-Politikerin Lang Neubauer bei, indem sie behauptete: „Die hohen Preise liegen nicht am Klimaschutz.“ Sie hätten damit zu tun, dass die erneuerbaren Energien nicht ausgebaut wurden. Beispielsweise die CO2-Steuer und weitere Abgaben, die Tanken zunehmend unbezahlbar machen, deuten auf das genaue Gegenteil hin. Für Lang und Neubauer steht der ideologische „Klimaschutz“ auch in Zeiten der Krise offenbar über den Interessen der Bürger.

Talkformat ohne Struktur und fern vom eigentlichen Thema

Das eigentliche Thema der Sendung, die Energie- und Versorgungskrise, geriet immer weiter in den Hintergrund. Lang und Neubauer lenkten den Fokus zunehmend auf das Klima, was eine überfordert wirkende Illner versäumte, zu unterbinden. Stattdessen spielte sie erneut der grünen Aktivistin den Spielball zu, die verlautbarte, dass in einigen Ministerien in Bezug auf den Klimaschutz „Arbeitsverweigerung“ betrieben werde. Und weiter: „Da müssen sich die Grünen schon fragen, ob sie das Koalitionsklima oder das Weltklima retten wollen.“ Statt konkrete Entlastungen der Bürger zu fordern, war Neubauer vielmehr damit beschäftigt, die „Klimaschutzambitionen“ von Verkehrsminister Wissing (FDP) zu bewerten.

Im weiteren Verlauf der Sendung hatte insbesondere die 26-Jährige keine handfesten Antworten auf das Lösen der Energiekrise zu bieten, sondern wich stets auf die Bedeutung sogenannter Klimaschutzmaßnahmen aus. Insgesamt fehlte dem Talkformat Struktur, sodass die Zuschauer im Hinblick auf ihren persönlichen Geldbeutel am Ende mit mehr Fragezeichen zurückbleiben mussten.

Während sich „Klimaretterin“ Neubauer völlig in ideologischen Klimaschutzprojekten verrannte, äußerte die Grünen-Vorsitzende Lang Wünsche für das dritte Entlastungspaket, ohne den Bürgern konkrete Angaben zu machen. Im Gesamten entstand dadurch in der Sendung das Bild zweier Frauen, die vieles im Blick haben, aber nicht das Wohle der sorgenvollen deutschen Bevölkerung.

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