In der ARD-Talkshow von Anne Will diskutieren die Gäste über weitere Waffenlieferungen in die Ukraine. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) gibt sich dabei als Verfechterin weiterer Lieferungen. Zudem lieferte sich die 41-Jährige inhaltliche Aussetzer und minutenlange Ausführungen, die inhaltlich wenig Neues beizutragen hatten.
Je länger die Kamphandlungen zwischen ukrainischen und russischen Streitkräften andauern, desto breiter wird in Deutschland über mögliche weitere Unterstützungsleistungen für die Ukraine diskutiert. ARD-Moderatorin Anne Will nahm diesen Umstand zum Anlass und lud unter der Frage „Kampfpanzer für die Ukraine – warum zögert die Bundesregierung?“ Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, den ehemaligen regierenden Bürgermeister Berlins Michael Müller (SPD), den Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter (CDU), den ehemaligen NATO-General Egon Ramms und Journalistin Anne Applebaum in ihre Sendung ein. Die zugeschaltete Bundesaußenministerin sparte zu Beginn nicht mit verbaler Eskalation und inhaltlichen Aussetzern.
Baerbock: Appelle der Ukraine nach mehr Lieferungen sind richtig
Die ersten Minuten der Sendung gehören der zugeschalteten Bundesaußenministerin. Diese führt aus, dass westliche Waffen für Veränderungen des Kriegsgeschehen gesorgt hätten. 150.000 Menschen seien im „wahrsten Sinne gerettet worden“, die bisher in „Angst und Schrecken“ vor Ermordung, Verschleppung und Vergewaltigung gelebt hätten.
Die Bundesaußenministerin führt teilweise langweilige Dialoge, ohne inhaltlich auf den Punkt zu kommen. Baerbock hält die andauernden Appelle aus der Ukraine nach mehr Waffenlieferungen für richtig und führt beinahe stolz aus, was Deutschland bislang alles geliefert habe. Bei der Frage nach der Lieferung von Kampfpanzern moderner Art erklärt die Außenministerin, dieser Schritt sei mit den internationalen Partnern abzustimmen. Neben Fragen des Einsatzes seien auch Fragen der Reparatur entscheidend. Schon in der Vergangenheit sei das gemeinsame Vorgehen erfolgreich gewesen, beispielsweise bei Flugabwehrsystemen. Die Antworten werden auch im weiteren Sendungsverlauf nicht kürzer werden.
Panzerlieferungen: „Es geht hier um hochmodernes Zeugs“
Deutschland sei bei militärischen Unterstützungsleistungen am Anfang zu langsam gewesen, kritisiert Baerbock in den folgenden Minuten. Im Anschluss fährt die Bundesaußenministerin verbal die Eskalationsspirale hoch:
„Als wir dann gesehen haben, was für einen Unterschied auch unsere Waffen machen können, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes leben retten können, dass sie verhindern, dass weitere Ortschaften besetzt werden […], und uns Irpin und Butscha noch einmal deutlich gemacht haben, dass jeder Tag unter russischer Besetzung schlimmste Gräueltaten und Kriegsverbrechen bedeuten, dass wir dann den Schritt gegangen sind, auch hochmoderne Systeme in die Ukraine zu liefern.“
Ebenso verteidigt Baerbock den Waffen-Ringtausch und erklärt in Hinblick auf die notwendige Reparatur der Geräte beinahe auf Grundschulniveau:
„Ich war auch dort, wo der Hub sein wird, wo die Reparatur stattfindet. Reparatur klingt irgendwie wie so eine Kleinigkeit, aber es ist ja nicht so, als ob man mit dem Auto zum TÜV fährt, sondern es geht hier um hochmodernes Zeugs, wo man die Details, auch ich als Außenministerin, gar nicht im Detail versteht.“
Jede Woche unter russischer Besetzung bedeute weiteres Leid und weitere Massengräber, fährt die Ministerin fort. Zum Ende der Schalte führt die Außenministerin auf die Frage der Moderatorin aus, ob sie dafür sei, dass Deutschland auch moderne Panzer westlicher Art an die Ukraine liefere: „Ich bin dafür, dass wir alles liefern, was einen Unterschied macht.“ Ein internationales Vorgehen sei trotzdem notwendig: „Wir wissen, wie deutlich die Zeit drängt!“
Wenigstens hier kann sich Baerbock kurzfassen. Grund zur Beruhigung ist ihr Auftritt trotz minutenlanger Monologe jedoch nicht.