Bei der mit Spannung erwarteten Oberbürgermeisterwahl in Cottbus hat der AfD-Kandidat Lars Schieske die Stichwahl erreicht. Der Brandenburger Landtagsabgeordnete erhielt 26,4 Prozent der Stimmen und erzielte damit den zweiten Platz. In vier Wochen geht es in den entscheidenden zweiten Wahlgang gegen den SPD-Kandidaten Tobias Schick.
Sieben Kandidaten, große Spannung und ein Erfolg für die AfD: Die lange erwartete Oberbürgermeisterwahl in Cottbus ist am Sonntag über die Bühne gegangen. Knapp 79.000 Cottbuser waren aufgerufen, ihr neues Stadtoberhaupt zu wählen, über 53 Prozent kamen dem nach. Aus dem breiten Teilnehmerfeld setzten sich am Ende zwei Bewerber durch: AfD-Kandidat Lars Schieske und der für die SPD angetretene Tobias Schick. Die CDU um ihren Kandidaten Thomas Bergner verpasste mit dem dritten Platz hingegen die Stichwahl, die in vier Wochen stattfinden wird. Bis zu diesem Zeitpunkt führt der bisherige Bürgermeister Holger Kelch (CDU) die Amtsgeschäfte weiter.
Lars Schieske: „Großer Erfolg für die AfD“
Berufsfeuerwehrmann und AfD-Politiker Schieske zeigte sich nach dem ersten Wahlgang hochzufrieden. „Wir sind in der Stichwahl, das ist schon erstmal ein großer Erfolg“, so der 45-Jährige nach Verkündung der Ergebnisse. Die AfD habe gezeigt, dass sie die Wähler an die Wahlurnen bringen könne. Auf die am 9. Oktober stattfindende Stichwahl mit SPD-Bewerber Tobias Schick schaut Schieske mit Zuversicht. Auf seinen offiziellen Social-Media-Kanälen erklärte er kämpferisch: „Gemeinsam können wir die Stichwahl gewinnen und dafür sorgen, dass Cottbus die Stadt der Cottbuser bleibt.“
SPD: Kommt nun der Altparteien-Einheitsblock?
Wohl aus Angst, die AfD könnte ihren ersten Oberbürgermeisterposten in Deutschland erreichen, erklärte der unterlegene CDU-Kandidat Bergner schon vor der Wahl gegenüber dem rbb-Studio Cottbus, im Fall einer Niederlage die Wahl des Nicht-AfD-Bewerbers zu unterstützen. Tobias Schick von der SPD betonte pflichtbewusst nach Verkündung der Ergebnisse, er wisse um die Bedeutung der Stichwahl gegen einen AfD-Kandidaten. „Wir brauchen nicht nur Protest, sondern wir wollen nach vorn kommen“, erklärte der 41-Jährige.
Doch ist es nicht gerade die SPD, die in der Bundes- und in der Landesregierung in Brandenburg eher Rückschritt als Fortschritt forciert? Die Cottbuser haben am 9. Oktober die Wahl zwischen Sozialdemokraten und der Alternative.