Handwerker fordern Ende der Sanktionen

In einem offenen Brief an Olaf Scholz fordern Handwerker ein Ende der Sanktionen gegen Russland

Sanktionen gegen Russland

In einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) haben Handwerker aus Sachsen-Anhalt laut Medienberichten die Beendigung aller Russland-Sanktionen gefordert. Der ostdeutsche Handwerksverband, der sich zudem auf Gespräche mit Kunden bezieht, kritisiert die deutsche Außenpolitik deutlich. Auch die AfD setzt sich schon lange gegen Sanktionen ein, die Deutschland mehr schaden als der russischen Wirtschaft.

Die Kreishandwerkerschaft Halle-Saalekreis in Sachsen-Anhalt fordert Bundeskanzler Scholz in dem Brief in aller Deutlichkeit dazu auf, alle Sanktionen gegen Russland enden zu lassen sowie den deutschen Einsatz für Verhandlungen, um den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu stoppen. Insgesamt signalisierten 16 Unterzeichner aus verschiedenen Innungen Unterstützung für das Anliegen.

Handwerker an Kanzler Scholz: „Wollen Sie wirklich Ihr Land opfern?“

In dem Brief heißt es: „Wir als Handwerker wissen aus vielen Gesprächen mit unseren Kunden, dass die breite Mehrheit nicht gewillt ist, für die Ukraine ihren schwer erarbeiteten Lebensstandard zu opfern. Es ist auch nicht unser Krieg!“ Noch drastischere Worte fanden die Unterstützer direkt an Scholz gerichtet: „Wollen Sie der Kanzler sein, der Deutschland in den Ruin getrieben hat? Wollen Sie wirklich Ihr Land opfern?“

Aus dem Schreiben geht des Weiteren hervor, dass die Handwerker den russischen Angriffskrieg als schwerwiegendes Verbrechen verurteilen. Dennoch sorgt sich die Kreishandwerkerschaft den Angaben zufolge „um die Zukunft unserer Kinder und Enkel, (…) um den Fortbestand unserer Betriebe, (…) um unser Land.“ Im Gegensatz zu den führenden Politikern Deutschlands scheinen die Handwerker aus Sachsen-Anhalt – wie auch die AfD – zunächst deutsche Interessen im Blick zu haben.

Weiterhin kritisieren die 16 Unterzeichner des Handwerksverbands unter Berufung auf Transparency International die starke außenpolitische Unterstützung der Ukraine. Denn die gemeinnützige Organisation habe aufgezeigt, dass das osteuropäische Land 2021 beim Punkt Korruption Platz 122 innehatte, was den schlechtesten europäischen Platz bedeutete. Damit sei die Ukraine kein lupenreiner demokratischer Staat. Aus diesem Grund hinterfragen die Handwerker in dem Brief an Scholz kritisch: „Und dafür wollen Sie Deutschland aufs Spiel setzen?“

Kreishandwerkerschaft aus Sachsen-Anhalt hat deutsche Interessen im Blick

Gleichzeitig schlägt die Kreishandwerkerschaft aus Sachsen-Anhalt den Bogen zur deutschen Wirtschaft. Denn in dem Schreiben wird ebenso darauf hingewiesen, dass bei einem weiteren Preisanstieg als Folge der Sanktionspolitik der „Otto Normalverdiener“ den Lebensunterhalt zeitnah nicht mehr stemmen könne. Daraus würde resultieren, dass notwendige Handwerksleistungen unbezahlbar werden, was wiederum Entlassungen und Betriebsschließungen zur Folge hätte. Man könnte auch vom Niedergang einer Volkswirtschaft sprechen.

AfD für Ende der Wirtschaftssanktionen, die Deutschland mehr schaden als Russland

Die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag hält schon seit mehreren Monaten in einem Positionspapier zum Russland-Ukraine-Krieg fest, dass sie die Wirtschaftssanktionen ablehnt, die der deutschen Wirtschaft mehr schaden als der russischen und stattdessen Sanktionen gegen die Verantwortlichen und Unterstützer des Angriffskrieges befürwortet. Deswegen forderte AfD-Bundessprecherin Alice Weidel kürzlich auf dem Nachrichtendienst Twitter im Namen der AfD-Bundestagsfraktion, den Wirtschaftskrieg mit Russland sofort zu beenden. Wegen der verfehlten Wirkung hielt der AfD-Bundestagsabgeordnete Malte Kaufmann zudem in einer Pressemittelung fest: „Die Russland-Sanktionen der Bundesregierung entbehren jeglicher Logik.“

 

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