Die Situation am Immobilienmarkt ändert sich gerade rasant: Während die Baukosten für Immobilien immer weiter ansteigen und auch Mieten oftmals nur schwer entrichtet werden können, haben Verkäufer ein Problem, ihre Immobilien loszuwerden. Durch eine grundsätzlich fehlgeleitete Politik verschärft die Bundesregierung die Lage noch. Die Vorschläge zur Besserung liegen durch das AfD-Programm schon lange auf dem Tisch.
Bundesregierung agiert gegen das Eigenheim
Die Hochzeit des deutschen Immobilienmarktes scheint vorbei: Durch einen Anstieg der Bauzinsen, die Folgen des Ukrainekriegs, aber in erster Linie durch falsche politische Ansätze der Bundesregierung, die wegen der Corona-Maßnahmen, einer undurchdachten Energiepolitik und zunehmender Inflation sehr hohe Baukosten zur Folge haben, können sich viele potenzielle Häuslebauer ihr Eigenheim nicht mehr leisten. Weitere Ursachen sind eine sinkende staatliche Förderung und das Fehlen von Handwerkern.
David Schmitt, Managing Director von Engel und Völkers in Frankfurt, meint, dass sich der Markt vollständig gedreht habe. Thomas Schroeter, Geschäftsführer des Immobilien-Vermittlungsportals Immoscout24, erklärt: „Anbietende haben es aktuell deutlich schwerer, Käufer für ihre Immobilienangebote zu finden.“ Und der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) warnt vor einem massiv einbrechenden Wohnungsneubau.
Letzterer ist vor allem auf hohe Baukosten zurückzuführen. Diesbezüglich weist Felix Leiss, Forscher am Münchener Ifo-Institut, auf eine „Stornierungswelle“ seit April hin, für die er neben höheren Zinsen „explodierende Baukosten und schlechtere Fördermöglichkeiten“ verantwortlich macht. Auch fehlende Rohstoffe hätten ihren Anteil. Die Preise der Baustoffe sind mit beispielsweise +87 Prozent für Stahlprofile und +54 Prozent für Stahlbeton enorm gestiegen, sodass viele ihren Traum vom Eigenheim begraben müssen. Möglicherweise sogar langfristig, da laut einer Studie die Preise mindestens in den zwei folgenden Jahren weiter anwachsen werden.
Rückläufige Baugenehmigungszahlen lassen Bauministerin Geywitz alt aussehen
Sogar viele Bauträger und Wohnungsgesellschaften müssen umdenken, sodass insgesamt die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland in der ersten Jahreshälfte 2022 um 2,1 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum gesunken ist. Das meldet das Statistische Bundesamt. Hierzu äußert die Bundesgeschäftsführerin des Immobilienverbands Deutschland, IVD, Carolin Hegenbarth: „Die erneut rückläufigen Baugenehmigungszahlen des ersten Halbjahrs 2022 sind alarmierend und nähern sich einem gefährlichen Kipp-Punkt.“ Gleichzeitig bedeuten sie ein Armutszeugnis für die Bundesregierung und Bauministerin Klara Geywitz (SPD), die das angestrebte Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr wohl klar verfehlen wird.
Gleichzeitig haben Besitzer von Wohneigentum wegen der dramatisch sinkenden Nachfrage zunehmende Schwierigkeiten, dieses zu verkaufen. Somit entsteht eine unschöne Entwicklung am Immobilienmarkt auf beiden Seiten.
Besonders einkommensschwachen Mietern droht Armut
Doch die Situation für Mieter gestaltet sich nicht besser: Dem Statistischen Bundesamt zufolge ist jeder achte Mieter durch die Wohnkosten überlastet. Im letzten Jahr hatten 12,8 Prozent der deutschen Mieter mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für das Wohnen zu verwenden. Beim unteren Einkommensfünftel waren es sogar 36,2 Prozent der Personen, die ständig finanziell überlastet waren. Da sich die Zahlen auf das vergangene Jahr beziehen, sind die zusätzlichen aktuellen Energiepreise nicht einmal einbezogen.
Sozialverbände schlagen Alarm und verweisen aufgrund der drohenden Energiepreislage im Winter auf mögliche existenzielle Nöte von Millionen Bürgern. Das politische Versagen der Bundesregierung aus zu geringem Neubau von Wohnungen, fehlenden Entlastungen bei den Energiepreisen, aber auch nicht durchgesetzten Abschiebungen von Ausreisepflichtigen, die den Wohnungsmarkt belasten, wird hier erneut deutlich.
Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider vom Paritätischen Gesamtverband sagt in dem Zusammenhang:
„Das Gemisch aus explodierenden Lebenshaltungskosten und übermäßigem Einkommensverzehr durch Mietbelastung ist ein echtes Armutsrisiko.“
Er fordert staatliche Hilfen für Menschen mit geringem Einkommen durch Ausweitung und Anhebung des Wohngeldes.
AfD mit konkreten Maßnahmen für die Förderung des Schaffens von Wohneigentum
Auch die AfD setzt sich für die Zahlung von Wohngeld für einkommensschwache Mieter ein. Darüber hinaus bringt die rechts-konservative Partei schon seit längerem Forderungen ein, die den Erwerb eines Eigenheims wieder bezahlbarer machen würden. Dazu heißt es im Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2021 der Alternative: „Die Grunderwerbsteuer auf selbstgenutzte Wohnimmobilien ist ersatzlos zu streichen.“ Außerdem setzt sich die Bürgerpartei für die Abschaffung der Grundsteuer ein.
Durch weitere Maßnahmen möchte die AfD zusätzlich die Schaffung von Wohneigentum fördern. Hierzu zählt z.B., dass „staatliche Wohnungsunternehmen Mietern ihre Wohnung zum Kauf anbieten [sollen]“, wie es im Wahlprogramm weiter heißt. Zunehmend fordert die Alternative „eine steuerliche Sonderabschreibung für die eigengenutzte Immobilie“. Damit würde die AfD der dramatischen Entwicklung am Immobilienmarkt entgegenwirken, statt sie wie die Bundesregierung weiter zu verschärfen.