„Marxisten“: Autor kritisiert Grüne scharf

Der amerikanische Autor Michael Shellenberger übt scharfe Kritik an den Grünen und prophezeit deren Untergang

Grüne Kommunisten

Im Gespräch mit einer Schweizer Tageszeitung hat der US-amerikanische Autor Michael Shellenberger die deutsche Energiewende, den Umgang mit dem Klimawandel und die Rolle der Grünen dabei massiv kritisiert. Den Deutschen war Shellenberger ein „apokalyptisches Denken“ und eine „alarmistische Sicht“ auf das Klima vor, die Grünen sieht er als „Marxisten“ und prophezeit ihren Untergang in der Energiekrise.

Michael Shellenberger, US-amerikanischer Autor, hat in einem Interview scharfe Kritik an den Grünen in Deutschland geübt. Dazu führte der 51-Jährige aus, dass die Debatte um Kernenergie mittlerweile „spirituelle Qualität“ angenommen habe: „Wenn man sich vorstellt, dass erneuerbare Energien ein positiver Pol sind, dann ist Atomkraft das Gegenteil.“ Kernkraft sei in der Vorstellung der Grünen „dämonisch“, erneuerbare Energien „engelhaft“. Die Grünen selbst sind für Shellenberger „immer noch Marxisten“, die ihre beste Zeit hinter sich hätten. Die Energiekrise werde zu einem Rückgang der Zustimmung führen, so der Autor, der soziale Unruhen im Falle einer nicht mehr ausreichenden Energieversorgung in Europa vorhersagt: „Regierungen werden fallen“. Auch dem Slogan „We don´t have time“, den Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) unterstützt, teil Shellenberger nicht. „Auch das ist ein apokalyptischer Diskurs, wie wir ihn aus Sekten kennen.“  Zudem seien Maßnahmen wie beispielsweise ein Tempolimit reine Symbolpolitik, habe dieses nur eine sehr geringe Auswirkung auf den Erdölverbrauch und weitere Verbrauchsformen.

Shellenberger: „Der Klimawandel ist zu einer Art Ersatzreligion geworden.“

Zudem kritisierte Shellenberger die Energiewende in Deutschland in Gänze und widersprach Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die den Ausstieg aus der Kernenergie mit dem gefährlichen, radioaktiven Müll begründet hatte. Mittlerweile gebe es ausreichend Lösungen für die Abfallbewirtschaftung, erklärte der 51-Jährige, der die Kernkraft im weiteren Gesprächsverlauf als eine Energieform „fast ohne Risiko“ bezeichnete. Insgesamt sei Deutschland ein Negativbeispiel im Umgang mit dem Klimawandel: „Das apokalyptische Denken kommt vor allem aus Deutschland. Das deutsche Volk und die Regierung haben eine alarmistische Sicht auf den Klimawandel, der überall auf der Welt existiert.“ Warum viele Menschen eine Katastrophe sehen, versteht der Autor nicht: „Die CO-Emissionen waren in den vergangenen zehn Jahren unverändert. Wir sind also erfolgreich.“ Der apokalyptische Diskurs habe seiner Meinung drei Antriebe: Geld, Macht und Religion: „Der Klimawandel ist zu einer Art Ersatzreligion geworden.“

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