Laut übereinstimmender Medienberichte wird die Umlage für Gas-Verbraucher, durch die Gasimporteure höhere Preise etwa an Privathaushalte weitergeben können, wohl deutlich höher ausfallen, als von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ursprünglich angenommen. Denkbar ist eine Mehrbelastung der Haushalte von bis zu 1000 Euro pro Jahr. Wieder einmal wird offenbar, dass die Bürger für die verfehlten Sanktionen der Ampel-Koalition bluten müssen.
Die Gas-Umlage ab Oktober wird voraussichtlich deutlich teurer werden, als bislang kommuniziert wurde. Bundeskanzler Scholz war zuvor davon ausgegangen, dass die Umlage für die höheren Beschaffungskosten für Gas zu einer Preiserhöhung für Konsumenten von circa zwei Cent pro Kilowattstunde (kWh) führen würde, was einer Mehrbelastung pro Jahr von 200 bis 300 Euro gleichgekommen wäre.
Verbraucher müssen für Versagen der Bundesregierung finanziell aufkommen
Abhängen werden die konkreten zusätzlichen Kosten für Verbraucher, die noch nicht abschließend geklärt sind und vermutlich bis Ende August veröffentlicht werden, letztlich von Faktoren wie dem tatsächlichen Marktpreis von Gas im Oktober und den verlangten Ausgleichsansprüchen der Gasimporteure. Denn die Umlage dient dazu, die Extrakosten der Importeure, die durch die Drosselung der Gaslieferungen aus Russland und die kostspielige Ersatz-Beschaffung entstehen, abzufedern. 90 Prozent dieser Kosten können auf die Gas-Verbraucher umgeschichtet werden. Die Bundesregierung lässt die Verbraucher somit im Regen stehen und für ihr eigenes Versagen in der Russland-Politik aufkommen. Die stark gestiegenen Einkaufspreise für Gas sind auch die Konsequenz einer deutschen Sanktionspolitik, die das eigene Land offenbar härter trifft als Russland.
Gasverbrauch: Mehrkosten von bis zu 1000 Euro jährlich pro Haushalt möglich
Auch Industrie- und Haushaltskunden mit Verträgen mit einer langen Laufzeit werden bei dem entsprechenden Beschluss des Kabinetts von dieser finanziellen Mehrbelastung betroffen sein. Diesbezüglich äußerte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eine mögliche Preisspanne der Gas-Umlage von 1,5 bis 5 Cent pro Kilowattstunde. Auf einen durchschnittlichen Haushalt, der etwa 20.000 kWh verbraucht, könnten dadurch Mehrkosten von bis zu 1000 Euro jährlich zukommen.
Habeck selbst erklärte: „Wir können nur eine Preisspanne nennen, denn die Neubeschaffungskosten der ausgefallenen russischen Gaskosten ergeben die Höhe der Umlage.“ Für eine vierköpfige Familie ging der Grünen-Politiker von einem mittleren dreistelligen Bereich aus: „Man weiß am Ende nicht, wie hoch die Kosten im November, Dezember sein werden, aber die bittere Nachricht ist: Es sind sicherlich einige hundert Euro pro Haushalt.“
Die Umlage soll ab dem 1. Oktober für anderthalb Jahre, also bis Ende März 2024 gelten. Laut den Berichten, die sich auf Regierungskreise beziehen, sind die Gasrechnungen der Kunden dann erstmals Ende November oder Anfang Dezember von der Umlage betroffen. Diese politische Maßnahme wird viele Verbraucher hart treffen: Rund 50 Prozent aller deutschen Wohnungen werden mit Gas beheizt.