Dr. Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der Alternative für Deutschland im Bundestag und Bundessprecherin der Partei, war am vergangenen Abend im BILD-Talk „Viertel nach Acht“ zu Gast. Dort befragte Moderatorin Nena Schink die 43-Jährige zur Energiekrise in Deutschland. Weidel verwies hier mehrmals auf einen dringend benötigten, breiten Energiemix.
Seit der Bundestagswahl 2021 wurden Vertreter der Alternative für Deutschland in keine einzige große Talk-Show des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eingeladen. Während die Union 119-mal vertreten war und selbst die Linke 25-mal vor die Talkshowkameras treten dürfte, wird die AfD und ihre 5 Millionen Wähler gezielt von den Stühlen von Markus Lanz, Anne Will und Co. ferngehalten. Umso erfreulicher ist, dass die AfD-Fraktionsvorsitzende Dr. Alice Weidel am Dienstagabend im Studio bei BILD TV Platz nehmen dürfte. Mit Moderatorin Nena Schink, FDP-Politikerin Nicole Bauer, BILD Politik-Chef Jan Schäfer und Rechtsanwalt Viktor Winkler sprach die AfD-Chefin über das Fehlen von Handwerkern, die Energiepolitik der Bundesregierung, explodierende Preise und Bildungspolitik. Die 43-Jährige zeigte dabei, dass die Alternative Lösungswege aus der Teuerungskrise aufzeigen kann – ganz im Gegensatz zur erlahmten Ampelregierung.
Weidel: Ausbildung des Handwerks aufwerten!
Die Debatte eröffnete Moderatorin Nena Schink mit einem Appell: Das Handwerk in Deutschland müsse endlich einen höheren Stellenwert erhalten. AfD-Fraktionschefin Weidel pflichtete der 29-Jährigen bei und betonte, dass die akademische Ausbildung und die berufliche Ausbildung nicht gleichwertig vom Staat behandelt würden. Ein Philosophiestudent, so die 43-Jährige, werde unter dem Strich mehr gefördert als ein Maschinenschlosser in Ausbildung. Das Handwerk müsse endlich aufgewertet und die Ausbildungswege gleichwertig behandelt werden, forderte die AfD-Chefin. An späterer Stelle kommentierte die Bundestagsabgeordnete zudem die Bildungspolitik und plädierte für eine Rückkehr zu einheitlichen Bildungsstandards und richtigen Korrekturen.
Energiepolitik der Bundesregierung: „Es ist völlig abgehoben, über Duschdauern und Heizdauern zu diskutieren“
Zur Mitte der Sendung dürfte Weidel dann ihre Thesen zur Energiepolitik der Bundesregierung formulieren. Die gesamte Strategie der Bundesregierung führe Deutschland „in ein Desaster“. Der Ukrainekrieg, erklärte die Doktorin der Volkswirtschaftslehre, sei dabei nicht der einzige Auslöser für die durch die Decke schießenden Gas- und Energiepreise. Vielmehr die völlig verfehlte Energiepolitik der alten und neuen Bundesregierung, die einseitig auf erneuerbare Energien baut, sei der preistreibende Grund. „Es ist völlig abgehoben, über Duschdauern zu diskutieren und Heizdauern“, klagte Weidel in Richtung des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne) und forderte im weiteren Sendungsverlauf den Wieder- und Weiterbetrieb konventioneller Energien, einen breiten und ausgeglichenen Energiemix und sichere sowie günstige Energie für die Bürger. Dem Industriestandort Deutschland dürfe nicht länger der Stecker gezogen werden, das Land müsse seinen Energiesonderweg endlich verlassen.
Weidel: „Herr Habeck sollte keine Probleme damit haben, die Kernkraftwerke am Netz zu lassen!“
Die Sanktionen im Gas und Öl-Sektor bewertete Weidel in er Sendung kritisch. Russland finde nun Abnehmer in Drittländern, während Europa wiederum überteuerte Preise an beispielsweise Indien bezahle. Weidel verwies auf die alte Bundesregierung, die Deutschland in eine Abhängigkeit anderer Länder geführt habe und plädierte wiederum für die Position der AfD, eine breite Diversifikation im Energiebereich zu gewährleisten. Bei der Frage von Moderatorin Schenk nach einem Weiterbetrieb der drei verbliebenen Kernkraftwerke erklärte die AfD-Chefin: „Herr Habeck sollte keine Probleme damit haben, die Kernkraftwerke am Netz zu lassen“, schließlich habe selbst die Europäische Union Kernkraft als Co2-arme Energieform erklärt. Darüber hinaus müsse die moderne Kernenergie weiter erforscht und ausgebaut werden.
Alice Weidel: „Die Problemlöser sind wir!“
Natürlich dürfte auch bei BILD TV der vom Mainstream inflationär gebrauchte Vorwurf des Rechtsextremismus nicht fehlen. Diesen Part übernahm diesmal BILD Politik-Chef Jan Schäfer, der Weidel an anderer Stelle als „cremig und charmant“ bezeichnete. Die AfD-Chefin verwies hier klar auf die Weisungsgebundenheit des Verfassungsschutzes und die Abhängigkeit von den Innenministerien. Jedoch hielt sich die AfD-Chefin nicht lange mit den Vorwürfen auf: „Wir haben doch reale Probleme auf der Straße. Sie haben langfristig keine Problemlöser, und die Problemlöser sind wir! Daran werden sie sich gewöhnen müssen.“
Hoffentlich können sich die Zuschauer in Zukunft auch an mehr AfD-Präsenz in TV-Formaten wie gestern gewöhnen. Wünschenswert wäre das.