Die Publizistin und BILD-Redakteurin Judith Sevinç Basad hat in einem offenen Brief an Springer-Herausgeber Mathias Döpfner ihre Kündigung ausgesprochen. Als Grund nennt sie das Einknicken des Springer-Konzerns vor der intolerant-aggressiv auftretenden Woke-Bewegung. Hintergrund ist ein Gastbeitrag von Wissenschaftlern in der WELT, der die zunehmende linksgrüne Indoktrination und Frühsexualisierung von Kindern in öffentlich-rechtlichen Formaten kritisierte. Der Springer-Konzern distanzierte sich wenig später von besagtem Artikel.
Der Axel Springer-Verlag als journalistischer Vorkämpfer für Freiheit und gegen autoritäre Tendenzen aller Art – von diesem selbstgefälligen Image des Medienhauses war wohl auch die langjährige BILD-Kolumnistin Judith Sevinç Basad einmal überzeugt. Die Publizistin brachte sich in der Vergangenheit immer wieder mit Artikeln, Kommentaren und Tweets als Kritikerin einer immer aggressiver auftretenden „Woke“-Bewegung hervor. Diese aus den USA stammende Bezeichnung fasst neulinke Strömungen wie den radikalen Vierte-Welle-Feminismus, die Gender-Ideologie oder auch die radikale „Black Lives Matter“-Bewegung zusammen.
Doch nun scheint sich die Meinung der streitbaren Publizistin geändert zu haben. In einem offenen Brief an Springer-Herausgeber Mathias Döpfner gab sie ihre Kündigung bekannt und beklagte zudem mit drastischen Worten ein Einknicken „vor der unerträglichen Tyrannei der woken Aktivisten“. Lobende Worte fand sie allerdings für Reporter und BILD-Vize Paul Ronzheimer oder auch den gefeuerten Ex-BILD-Chefredakteur Julian Reichelt.
WELT-Gastbeitrag kritisiert Gender-Indoktrination von Kindern – Döpfner distanziert sich
Hintergrund des Bruchs ist ein in der WELT veröffentlichter Artikel von fünf Wissenschaftlern, welche dort öffentlich-rechtlichen Kinder- und Jugendsendungen eine Indoktrination mit der Trans-Gender-Ideologie vorwarfen. Mit tendenziöser Berichterstattung bis hin zu offener Werbung versuchten die Sender, unter dem Denkmantel der Toleranz unkritisch eine linksgrüne Propaganda zu vermitteln. Dies ginge so weit, dass selbst in der „Sendung mit der Maus“ Frühsexualisierung betrieben und für Trans-Ideologie samt Geschlechtsumwandlungen geworben würde.
Nach scharfer Kritik linker Aktivisten knickte Springer jedoch ein: Döpfner kritisierte den Artikel in einem Beitrag schließlich als „oberflächlich, herablassend und ressentimentgeladen“. Sogar mit Studien von Holocaustleugnern brachte Döpfner den Artikel in Verbindung. Als daraufhin Basad nach eigener Aussage untersagt wurde, einen wohlgesonnenen Artikel zum WELT-Gastbeitrag in der BILD zu veröffentlichen, zog sie ihre Konsequenz in Form eines Bruchs mit dem Springer-Konzern.
Rückzieher vor woken Aktivisten und Investoren: Springer ist freiheitliche Mogelpackung
Basad zeigt sich in ihrem offenen Brief weiter „schockiert“, dass sich Springer offensichtlich „von der inhaltslosen Propaganda einer woken Minderheit in die Knie zwingen“ lasse, womöglich um den amerikanischen Investor KKR und links eingestellte US-Redaktionen nicht zu verärgern. Dieses Verhalten schockiere sie vor allem bei einem Medienhaus, welches nach ihrer bisherigen Auffassung „freiheitsfeindliche Ideologen klar und furchtlos analysiert, benennt und beschreibt“ und „sich mit einer klaren Haltung gegen Ideologien wehrt“. Dieses Image hat sich wohl spätestens mit den jüngsten Ereignissen als eine Mogelpackung erwiesen.