Grünen-Chefin Ricarda Lang möchte mehr Menschen aus Afghanistan aufnehmen. Dies erklärte die 28-Jährige in einem Gespräch mit Pressevertretern in Berlin. Lang begründet ihr Anliegen mit dem Frauenhass des Taliban-Regimes.
Die Bundestagsabgeordnete und Grünen-Chefin Ricarda Lang drängt auf eine Aufnahme von weiteren Menschen aus Afghanistan. Dies erklärte Lang in einem Gespräch mit einer großen deutschen Presseagentur. Das im Ampel-Koalitionsvertrag vereinbarte humanitäre Aufnahmeprogramm müsse schnell umgesetzt werden, so die Grünen-Chefin.
Lang: Für Frauen wird Lage in Afghanistan dramatischer
Allen voran Frauen und Mädchen solle ermöglicht werden, „in Freiheit und Selbstbestimmung“ zu leben, da die Lage nach der Machtübernahme der Taliban dramatischer werde. Die schlimmsten Befürchtungen hätten sich nun bestätigt, erklärte Lang mit Blick auf die neuen Vorgaben der Taliban. Diese hatten kürzlich beschlossen, dass sich Frauen vollständig in der Öffentlichkeit verschleiern müssen, sonst drohen empfindliche Strafen. Die Grünen-Chefin sprach in diesem Zusammenhang von Frauenhass und dem Raub grundlegender Menschenrechte:
„Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, dass die internationale Gemeinschaft und auch Deutschland die Menschen im Land nicht vergessen dürfen und ihre Verpflichtungen einhalten müssen.“
Innenministerium: Zügige Umsetzung des humanitären Aufnahmeprogramms
Nach dem Statement von Lang erklärte eine Sprecherin des SPD-geführten Innenministeriums, die Bundesregierung sei sich ihrer Verantwortung bewusst. Dringende Fälle könnten nicht warten. „Daher hat die Bundesregierung beschlossen, Möglichkeiten zu schaffen, zügig Aufnahmen für Eilfälle in Einzelfällen zu ermöglichen.“ Am im Koalitionsvertrag festgeschriebenen humanitären Aufnahmeprogramm werde mit Hochdruck gearbeitet.