Impfkomplikationen 40-mal höher als bekannt

Laut einer Studie sind schwere Komplikationen bei der Corona-Impfung 40-mal höher

Komplikationen - Corona-Impfung

Eine langfristige Beobachtungsstudie der Berliner Charité hat ergeben, dass die Zahl schwerer Impfkomplikationen 40-mal höher ist, als bislang vom Paul-Ehrlich-Institut erfasst wurde. Der leitende Professor fordert nun mehr Anlaufstellen für Geschädigte, die es für Long-Covid-Patienten schon lange gibt.

An der Berliner Charité läuft seit einem Jahr die Studie „Sicherheitsprofil von Covid-19-Impfstoffen“, die die Nebenwirkungen der Covid-Impfstoffe beleuchtet. Dafür werden in regelmäßigen Abständen 40.000 Teilnehmer befragt und untersucht. Das dramatische Ergebnis: Die Zahl schwerer Impfkomplikationen liegt laut den vorliegenden Zahlen 40-mal höher, als das zuständige Paul-Ehrlich-Institut bislang erfasste. Von 1000 Geimpften haben circa acht Personen mit schweren Nebenwirkungen zu kämpfen, eine alarmierende Zahl. Als schwere Nebenwirkungen sind dabei Symptome definiert, die über einen langen Zeitraum anhalten und medizinische Behandlung erfordern. Hierzu zählen Muskel- und Gelenkschmerzen, Herzmuskelentzündungen, Immun-Reaktionen und neurologische Störungen.

Prof. Dr. Harald Matthes: Ärzte müssen tätig werden

Prof. Dr. Harald Matthes, Studienleiter, überraschen seine Ergebnisse nicht. Diese entsprächen denen anderer europäischer Länder: „Übrigens hatten selbst die Hersteller der Impfstoffe in ihren Studien bereits ähnliche Werte ermittelt.“ Bei herkömmlichen Impfstoffen falle die Zahl weit niedriger aus. Oftmals würden schwere Nebenwirkungen nach drei bis sechs Monaten abklingen, jedoch gäbe es durchaus auch langfristig anhaltende Wirkungen.

„Angesichts von etwa einer halben Million Fällen mit schweren Nebenwirkungen nach Covid-Impfungen in Deutschland, müssen wir Ärzte tätig werden“, fordert Prof. Matthes jetzt. Es brauche Therapieangebote und offene Diskussionen, „ohne dass wir als Impfgegner gelten.“

Betroffene werden zu wenig ernst genommen: Spezialambulanzen gefordert

Besonders problematisch sei, dass Betroffene in vielen Fällen nicht ernst genommen und die Beschwerden nicht auf Covid-Impfungen zurückgeführt würden. Geschädigte bräuchten Monate, um wirksame ärztliche Hilfe zu finden. Hinzu würden viele Verdachtsfälle nicht gemeldet, was die niedrigen Zahlen des Paul-Ehrlich Instituts zeigen. Prof. Matthes fordert nun, Ambulanzen auch für Patienten mit Impfkomplikationen zu öffnen. „Wir haben bereits mehrere Spezialambulanzen zur Behandlung der Langzeitfolgen einer Covid-Erkrankung“, so der Studienleiter. Diese könnten auch für die Patienten mit Nebenwirkungen geöffnet werden, eine Überweisung in Fachabteilungen sei hier ebenso möglich. An der Charité sei man schon dabei, spezielle und wirksame Behandlungen für Geschädigte zu entwickeln. Ein Problem sei bislang noch, dass Long Covid Maßnahmen von der Krankenkasse übernommen würden, bei Impfkomplikationen dies jedoch nicht der Fall sei. Matthes rät daher allen Betroffenen: „Wenn die Kasse die Kostenübernahme für eine Maßnahme ablehnt, legen Sie Widerspruch ein, notfalls ein zweites Mal.“

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