Die Folgen der Inflation treffen uns alle hart: Sprit, Lebensmittel und Energie werden spürbar teurer, doch auf viele Mieter kommen nun zusätzliche Probleme zu. Insbesondere diejenigen, die sogenannten Indexmietverträgen zugestimmt haben, werden nun durch hohe Mehrkosten als Auswirkung der Inflation bedroht.
Dabei ist es für gewöhnlich so, dass Mieter, denen ein Indexvertrag angeboten wird, aufgrund hoher Nachfrage und wenig Wohnraum kaum eine Gelegenheit zu Verhandlungen haben. Es bleiben dann häufig nur zwei Optionen: Unterschreiben oder eine andere Wohnung suchen.
Was ist eine Indexmiete?
Aber wobei handelt es sich bei einer Indexmiete und warum wird diese bei einer hohen Inflationsrate von aktuell 7,3 Prozent (Höchststand seit etwa 40 Jahren) zunehmend zum Problem? Die Inflation sorgt für Preissteigerungen in allen Bereichen. Bei einem Indexmietvertrag erhalten Vermieter nun die Möglichkeit, den Mietpreis an die Inflationsrate anzugleichen. Dieser orientiert sich damit an der Entwicklung der Verbraucherpreise. Im Gegenzug sichern Vermieter zu, den Mietpreis nicht an die ortsübliche Vergleichsmiete anzupassen sowie selbst beschlossene Modernisierungsmaßnahmen nicht an die Mieter weiterzugeben.
Während eine solche Indexmiete in wirtschaftlich stabilen Zeiten durchaus attraktiv erscheint, sorgt eine ungezügelte Inflation für wachsende finanzielle Probleme für die Mieter. Denn das aktuelle Mietrecht setzt bei solchen Verträgen keine Obergrenze für Mieterhöhungen und auch die Mietpreisbremse muss nicht greifen.
Zwar darf eine solche Erhöhung erst nach einem Jahr des Mietverhältnisses bzw. ein Jahr nach der letzten Mietpreiserhöhung verlangt werden, dafür gelten in Indexmietverträgen sogenannte Kappungsgrenzen nicht. Diese begrenzen etwaige Mieterhöhungen eigentlich auf einen maximalen Preisaufschlag von 20 Prozent in einem Zeitraum von drei Jahren, in einigen Städten auf höchstens 15 Prozent.
Inflation wirkt als Doppelbelastung für die betroffenen Mieter
Da besonders in den Ballungsgebieten viele Mieter solchen Indexmietverträgen zugestimmt haben, könnten auf diese harte Zeiten zukommen. Denn neben potenziell steigenden Mieten werden Mieter zusätzlich etwa durch wachsende Heizkosten als weitere Folge der Inflation belastet.
In dem Zusammenhang erklärte Jutta Hartmann vom Deutschen Mieterbund: „Indexmieter leiden doppelt unter den derzeit hohen Energiekosten, erstens durch den enorm steigenden Index und zweitens, wegen der auf sie – ebenso wie auf alle anderen Mieter, die mit Gas oder Öl heizen – zukommenden, aller Voraussicht nach hohen Nachzahlungen für Heizenergie.“
Deshalb plädierte sie zum Schutz der Mieter für eine Begrenzung der Mieterhöhungsmöglichkeit im Indexmietvertrag sowie für eine Etablierung der Kappung der Miete in geltendes Recht. In die gleiche Kerbe schlug auch Rolf Bosse vom Mieterverein Hamburg, der ähnliches forderte und dazu feststellte: „Dass die Inflation sinkt und Wohnen wieder billig wird, ist unwahrscheinlich.“
Deutscher Mieterbund: „Man ist als Mieter aktuell schutzlos und ausgeliefert.“
Letztlich, so Hartmann, könne der Mieter in einem solchen Fall „nur auf Kulanz des Vermieters hoffen – man hat als Mieter keinen Anspruch, die Erhöhung abzuwehren.“ Deshalb schlussfolgerte die Vertreterin des Deutschen Mieterbunds: „Man ist als Mieter aktuell schutzlos und ausgeliefert.“
AfD-Kampagne zeigt, wie Inflation begrenzt werden könnte
Auch um Mieter zu entlasten, indem allgemein der Inflation entgegengewirkt werden soll, hat die AfD die Kampagne „Preisexplosion stoppen!“ gestartet, mit der die Bürgerpartei beispielsweise fordert, die Steuern auf Sprit, Strom, Gas und Heizöl sofort zu senken und die Mehrwertsteuer auf diese Güter vorübergehend auszusetzen.
Einzig die AfD hat einen klaren Plan, die arg gebeutelten Mieter spürbar zu unterstützen!