Haßelmann (Grüne) verweigert AKW-Verlängerung

Britta Hasselmann (Grüne) verweigert trotz der Versorgungslage die Verlängerung der AKWs

Britta Hasselmann - Kernkraft

Im Interview mit einer nordrhein-westfälischen Tageszeitung hat sich Britta Haßelmann, Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, gegen eine Verlängerung der in Deutschland laufenden Kernkraftwerke ausgesprochen. Der „Ausstieg aus dem Atomausstieg“ sei nicht vertretbar, so die 60-Jährige. Die AfD spricht sich dagegen für eine weitere Nutzung aus.

Haßelmann: „Ausstieg aus dem Atomausstieg ist nicht vertretbar“

Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann hat sich gegen einen möglichen „Ausstieg aus dem Atomausstieg“ ausgesprochen, wie er derzeit allen voran von AfD-Vertretern und einigen Journalisten aus dem konservativen Spektrum gefordert wird. Dieser sei weder energiepolitisch noch sicherheitspolitisch vertretbar, erklärte Haßelmann in einem kürzlich veröffentlichten Interview. „Unsere Atomkraftwerke werden wir auf gar keinen Fall wieder hochfahren. Wir schalten derzeit die letzten ab.“

Belgien bleibt bei Kernenergie – Haßelmann hält das für „völlig unverantwortlich“

Auch der Hinweis darauf, dass Belgien derzeit die Laufzeiten für Kernkraftwerke verlängert hat, um möglichen Versorgungsengpässen vorzubeugen, überzeugt die Grünen-Fraktionschefin nicht: „Dass zwei uralte Reaktorblöcke in Tihange und Doel trotz des geplanten Atomausstiegs 2025 weiterlaufen sollen, ist eine riskante Entscheidung.“ Es sei „völlig unverantwortlich“, was in Belgien gemacht werde. Kernkraftwerke seien „weder gegen Flugzeugabstürze geschützt noch gegen gezielte Angriffe von außen.“ Vielmehr sei der Ausbau erneuerbarer Energien der Weg, um Energieeinsparungen und -effizienz zu erreichen.

AfD fordert, Kernkraftwerke nicht anzuschalten

Die AfD bekennt sich seit mehreren Jahren zu einer Weiterverwendung der Kernkraftwerke in Deutschland, um Strom- und Energiesicherheit zu gewährleisten und bezahlbar zu halten. Diese Forderung erneuerte die Bundestagsfraktion mit einem Antrag von Mitte März, indem sie die Bundesregierung auffordert, „zur Sicherung der Elektrizitätsversorgung gemeinsam mit den Landesregierungen eine Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke zu realisieren.“ Zudem solle es „eindeutige und verbindliche Zusagen an die Kernkraftwerksbetreiber“ geben, dass die Kernkraftwerke bis zu ihrem technisch sinnvollen Lebensende uneingeschränkt betrieben werden dürfen. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Leif-Erik Holm, kritisierte die Abwehrhaltung der Grünen schon kürzlich: „Die Nutzung der Kernkraft in dieser schwierigen Lage immer noch in Bausch und Bogen zu verdammen, ist extrem kurzsichtig und schadet Bürgern wie Unternehmen“, so Holm in einem Pressestatement.

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