Bei einer Bundestagsdebatte zum Internationalen Frauentag sind AfD-Vizefraktionschefin Beatrix von Storch und Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann aneinandergeraten. Von Storch hatte in ihrem Redebeitrag gesagt, dass die Grünen-Trans-Abgeordnete Tessa Ganserer biologisch und juristisch ein Mann sei. Haßelmann bezeichnete diese Äußerungen im Anschluss als menschenverachtend.
Von Storch: „Die Transideologie ist totalitär!“
Beatrix von Storch hat mit einem Redebeitrag zum Internationalen Frauentag am 8. März für eine hitzige Diskussion im Plenum des deutschen Bundestags gesorgt. Von Storch hatte in ihrer Rede erklärt, dass eine Mehrheit der Abgeordneten des Bundestags „Frauenabschaffer“ seien und einer Genderideologie anhängen: „Sie behaupten, das Geschlecht hat mit Biologie nichts zu tun. Und jeder kann sich sein Geschlecht irgendwie selbst bestimmen.“ Allen voran Frauen und Mädchen seien von dieser Genderideologie bedroht, so die AfD-Politikerin: „Männer brechen Rekorde im Frauenschwimmen, Männer in der Damenumkleide, Sexualverbrecher im Frauengefängnis.“ Und all das nur, weil sie diese Männer gerade als Frauen fühlen: „Die Transideologie ist totalitär!“
„Abscheulich“ und „niederträchtig“: Haßelmann außer sich
Von Storch erklärte in ihrem Redebeitrag weiter: „Wenn der Kollege Markus Ganserer Rock, Lippenstift, Hackenschuhe trägt, dann ist das völlig in Ordnung. Es ist aber seine Privatsache. Biologisch und juristisch ist und bleibt er ein Mann. Und wenn er als solcher über die grüne Frauenquote in den Bundestag einzieht und hier als Frau geführt wird, ist das schlicht rechtswidrig.“
Der Redebeitrag der AfD-Abgeordneten wurde von wütenden Zwischenrufen aus den anderen Fraktionen unterbrochen. Nach ihrem Beitrag intervenierte Grünen-Fraktionschefin Haßelmann und nannte von Storchs Aussagen „abscheulich“ und „niederträchtig“: „Das, was die Abgeordnete Storch sich gerade in diesem Haus erlaubt hat, ist niederträchtig, bodenlos, es ist homophob und zutiefst menschenverachtend“, so die 60-Jährige. Tessa Ganserer sei eine der 59 Prozent Frauenanteil in der Grünen-Bundestagsfraktion: „Niemand von uns hat darüber zu richten oder darüber zu reden oder zu entscheiden, wie diese Frau ihr Selbstbestimmungsrecht wahrnimmt.“
Von Storch verteidigt sich
Von Storch wies in der nachfolgenden Antwort auf Haßelmann die Vorwürfe von sich: „Ich habe ausdrücklich gesagt, jeder kann privat machen was er möchte.“ Jedoch gebe es gewisse juristische Voraussetzungen, unter denen man juristisch sein Geschlecht wechseln könne. „Markus Ganserer ist als solches auch im bayrischen Landtag geführt worden und hat sich ausdrücklich dagegen entschieden, die juristischen Wege zu gehen, die es benötigt, um sein Geschlecht zu wechseln.“ Daher sei Ganserer „juristisch und biologisch ein Mann“.
Bei der nächsten Diskussion im Bundestag zum Selbstbestimmungsgesetz dürfte die Debatte wohl weitergehen.